Wirtschaftskammer gegen Bundesheerbrücke

Immer wieder kommt es in der Tscheppaschlucht bei Ferlach nach Unwettern zu Zwischenfällen. Seit einem Jahr ist auch eine Zugangsbrücke stark sanierungsbedürftig. Das Bundesheer hätte die Brücke neu bauen sollen, die Wirtschaftskammer wehrt sich dagegen.

Vor ziemlich genau einem Jahr gingen im Loibltal und in der Tscheppschlucht (Gde. Ferlach) schwere Unwetter nieder. Zehn Tage lang waren Straßenmeisterei und Bundesheer mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Schon damals gab es Schäden an der Brücke, die von der Loiblplass-Bundesstraße zur Tscheppaschlucht führt, sagte der Ferlacher Bürgermeister Ingo Appe.

Tscheppaschlucht kaputte Brücke

ORF/Romy Sigott Klippstätter

Die Brücke wurde bei Unwettern stark beschädigt

Wika will heimische Betriebe einbinden

Damals habe man den Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert und es sei vorgesehen worden, dass das Heer mit den Pionieren die Brücke herstellt. Dann seien die Soldaten wegen der Unwetterkatastrophe in Afritz abgezogen worden und man habe gesagt, man werde die Brücke im Herbst 2017 im Rahmen einer Übung in Ruhe machen.

Alles wurde in die Wege geleitet und die Zustimmung des Verteidigungsministeriums dazu eingeholt, dass die Arbeiten im Rahmen einer Übung erfolgen könnten. Grünes Licht gibt es auch von Arbeiterkammer und Gewerkschaft. Nur die Wirtschaftskammer legt sich quer, so Appe: „Die haben darauf bestanden, dass wir das nicht mit dem Bundesheer machen sondern mit örtlichen Unternehmen. Daraufhin haben wir auf die Dringlichkeit hingewiesen und dass wir uns viel Geld sparen. Das Holz und Eisen werde bei den Betrieben gekauft.“ Es sei auch eine Bauhofleistung. Er könne die Interpretation der Wirtschaftskammer nicht nachvollziehen, so Appe.

Tscheppaschlucht Steinschlag Unwetter

Stefan Wernig

Die Zufahrtsstraße ist nach neuerlichen Unwettern verlegt

Gesprächstermin vorerst abgesagt

Für Mittwoch war eine Besprechung mit dem Bundesheer über die Übung und die Arbeiten der Pioniere an der Brücke geplant, die musste die Gemeinde aber absagen. Wie es jetzt mit der Sanierung weitergeht ist offen. Gerhard Genser von der Wirtschaftskammer sagte, für einen Assistenzeinsatz bestehe keine Notwendigkeit, die Arebeiten sollen von heimischen Betrieben durchgeführt werden. Das Heer sei keine Baufirma, hieß es auch in einer Aussendung der Kammer. Gewerbesprecher Klaus Kronlechner sagte, Firmen sichern Arbeitsplätze in der Region und bilden Lehrlinge aus, dadurch bekomme die Gemeinde auch Kommunalabgabe und Einnahmen.

Bei den neuerlichen Unwettern am Mittwoch wurde eine Urlaubergruppe mit mehreren Kindern in der Schlucht eingeschlossen, sie wurden von Feuerwehr und Bergrettung in Sicherheit gebracht - mehr dazu in Tscheppaschlucht: Urlauber eingeschlossen.