Zahlreiche Schäden durch Unwetter

Überschwemmungen, Muren, Stromausfälle und umgestürzte Bäume: Die Unwetter am Sonntag verursachten zahlreiche Schäden, 280 Mal rückte die Feuerwehr aus. In zwei Häuser schlug der Blitz ein, es kam zu Bränden.

Im Kinderzimmer eines Wohnhauses in Ledenitzen in der Gemeinde Finkenstein kam es zum Schmorbrand mit starker Rauchentwicklung. Die 19-jährige Tochter des Hausbesitzers erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung, sie wurde in das LKH Villach gebracht. Die Feuerwehr standen mit 60 Mann im Einsatz. Auch in ein Einfamilienhaus in Klagenfurt Wölfnitz schlug der Blitz ein, durch den Einschlag wurden das Dach und der Dachstuhl beschädigt. Personen kamen nicht zu Schaden.

Feuerwehrauto im Einsatz in Unfall verwickelt

Im Einsatz in einen Unfall verwickelt wurde ein Feuerwehrauto auf der Packer Bundesstraße, besetzt mit acht Feuerwehrleuten. Es kam auf einer Kreuzung zur Kollision mit einem Pkw, der Autolenker und dessen Beifahrerin wurden leicht verletzt, alle acht Feuerwehrleute blieben unverletzt. Sowohl am Feuerwehrfahrzeug als auch am Pkw entstand aber schwerer Sachschaden.

Unfälle wegen umgestürzter Bäume

Es kam zu mehreren Verkehrsunfällen auch wegen umgestürzter Bäume. Auf der Packer Bundesstraße bei Preitenegg kolliderte ein Feuerwehrfahrzeug mit einem Auto. Der Pkw Lenker und dessen 25-jährige Beifahrerin wurden leicht verletzt. Der Feuerwehrmann und seine sieben Kollegen blieben unverletzt. Es entstand schwerer Sachschaden.

Tausende Haushalte ohne Strom

Laut kelag waren am Sonntagabend 6.000 Haushalte ohne Strom. Derzeit sind es noch rund 1.000, im Tagesverlauf soll die Stromversorgung wieder hergestellt werden. Besonders betroffen war das untere Drautal im Bereich Paternion und Töplitsch. Punktuell gab es auch Ausfälle im Bereich Stockenboi, Verditz und Bad Bleiberg.

Umgestürzte Bäume blockierten Straßen

Auf der Tauernautobahn (A10) wurde laut Polizei wegen Starkregens die Höchstgeschwindigkeit kurzzeitig auf 100 km/hgedrosselt, das Wasser auf der Fahrbahn lasse kein normales Tempo zu, hieß es von der Polizei.

Die Nockalmstraße musste wegen einer zehn Zentimeter hohen Hageldecke gesperrt werden. Auf der Millstätter Straße, der Wurzenpasstraße und der Drautalstraße kam es zu Behinderungen. Im Raum Friesach verlegte eine Mure im Bereich der Ortschaft Schwall die Zeltschacher Landesstraße, diese ist weiterhin unpassierbar. Ebenso unpassierbar sind die L38, Krastal Straße zwischen Puch und Treffen, die L91 Klippitztörl Landesstraße, zwischen Lölling und Wiesenau und die L65, die Hochrindl Straße zwischen Sirnitz und Hochrindl.

In Reichenau beschädigte der Sturm mehrere Häuser und deckte ein Dach teilweise ab. Im Raum Klagenfurt gab es durch Starkregen 17 Einsätzen im Stadtgebiet, wo es zu zahlreichen Überflutungen kam. Sämtliche Freiwilligen Feuerwehren standen bis zum Abend im Einsatz.

Mehrere Personen aus Seenot gerettet

Das Motorboot der Polizeiinspektion Millstatt, sowie das Einsatzboot der Freiwilligen Feuerwehr Millstatt standen wegen mehrerer Anzeigen von Seenotfällen, abgetriebener Surfboards und gestrandeter Segelboote im Einsatz. Alle Personen und die Segelboote wurden geborgen und ans Ufer geschleppt. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Freiwillige Feuerwehr Millstatt am See, sowie die Freiwillige Feuerwehr Kleindombra standen mit insgesamt 25 Mann und vier Fahrzeugen im Einsatz.

Menschen sitzen auf Gradenalm fest

Bereits in der Nacht auf Sonntag führten Unwetter in Kärnten zu Murenabgängen. In der Gemeinde Großkirchheim (Bezirk Spittal an der Drau) ging in einer wasserführenden Rinne eine Mure ab, die einen Güterweg in etwa 1.400 Meter Seehöhe an zwei Stellen verlegte und wegriss. Einige Menschen auf der Gradenalm können von dort nicht weg, bis der Weg repariert ist.

Die Mure ging über Nacht im Bereich Graskopf/Himmelskopf ab, führte aber zu keinen weiteren Schäden. Verletzt wurde niemand, teilte die Landespolizeidirektion Kärnten mit. Einige Personen sitzen mit vier bis fünf Fahrzeugen auf der Alm bis auf weiteres fest. Ein Bagger soll den Weg wieder herstellen.

Kirchtag erneut geräumt

Der traditionelle Nachkirchtag wurde - nachdem der Sicherheitsstab getagt hatte - ab 16.30 Uhr eine Stunde lang unterbrochen, da Sturmspitzen von bis zu 80 km/h und Hagel erwartet wurden. Der Vergnügungspark und die Draulände wurden geräumt. Die Zelte am Hauptplatz, sowie um die Stadtpfarrkirche waren - wie üblich - bereits in der Nacht zuvor abgebaut worden.

Die Polizei ersuchte die Besucher, das Kirchtagsgelände zu verlassen und das Rathaus oder das Parkhotel aufzusuchen. Nach Information der ZAMG gab es in Villach um 16.29 Uhr Windspitzen von 93,2 km/h. Laut Feuerwehr funktionierte die Evakuierung ohne Probleme. Nach Durchzug der Front konnte das Veranstaltungsgelände gegen 17.30 Uhr wieder freigegeben werden.

Bereits am Mittwoch musste das Kirchtagsgelände wegen einer Sturmwarnung für eine Stunde geräumt werden - mehr dazu in Unwetter: Feierpause am Villacher Kirchtag.

Felssturz im Lavanttal

Auch am Samstagabend kam es in Kärnten zu Unwetterschäden. Auf der Packerstraße (B70) im Twimberger Graben kam es zu einem Felssturz, verletzt wurde niemand, allerdings wurde ein Auto beschädigt - mehr dazu in Felssturz im Twimberger Graben.

Besonders hart wurde das Sölktal in der Steiermark an diesem Wochenende von den Unwettern getroffen. Die Sölkpass-Straße wurde auf einer Länge von zumindest 100 Metern komplett weggerissen und mit ihr auch das Stromnetz. Das Team des Rettungshubschraubers RK1 aus Fresach rettete vier Personen und ein Meerschweinchen, die am Sölkpass aus einem Auto - mehr dazu in Unwetter: Sölkpass-Straße weggerissen.