Trauerbegleitung für verwaiste Eltern

Ein Lehrgang zum Trauerbegleiter wird ab September vom Referat für Trauerpastorale der katholischen Kirche angeboten. Der Schwerpunkt liegt heuer auf dem Verlust eines Kindes. Das betrifft jährlich fast 100 Familien in Kärnten.

Hauptzielgruppe für den Lehrgang sind Menschen, die während ihres Berufslebens immer wieder mit dem Tod von Kindern konfrontiert werden, wie zum Beispiel Psychotherapeuten, Lebens- und Sozialberater und Hebammen. Immer mehr Menschen nehmen die Hilfe von professionellen Trauerbegleitern in Anspruch, um den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten. Fachliche Kompetenz und Qualität sollen den Umgang mit den Tod erleichtern.

Schwerpunkt des diesjährigen Lehrgangs ist der Umgang mit dem Verlust eines Kindes. Erst am Donnerstag ist auf der Gerlitzen ein fünf Jahre alter Bub aus Wien von einer 80 Kilo schweren Holzskulptur erschlagen worden - Kind erschlagen: Figur „ganz leicht“ umzuwerfen. Astrid Panger, Leiterin des Referats für Trauerpastorale: „Zur normalen Trauer der Eltern kommt in solchen Fällen hinzu, dass eine Lebensaufgabe und der Beschützerinstinkt wegfallen. Die Frage nach dem Warum drängt sich noch mehr auf, als würde ein plötzlicher Todesfall eintreten.“

Betroffenen „Überleben im Alltag“ ermöglichen

Eltern würden auch oft davon erzählen, dass das Überleben nach dem Verlust des Kindes für sie am schwierigsten sei. Die Lehrgangsteilnehmer sollen lernen, wie den betroffenen Menschen geholfen werden kann. Es komme oft auf kleine Gesten an, zum Beispiel indem Betroffenen gewisse Dinge im Alltag abgenommen werden, damit wieder ein Alltag gelebt werden kann, so Astrid Panger: „Zum Beispiel, dass Geschwisterkinder in den Kindergarten gebracht werden können oder dass ihnen zu Mittag einfach ein Essen hingestellt wird.“

Wer mit trauernden Eltern arbeite, müsse auch oft Tränen oder Schweigen aushalten. Schließlich müsse den Betroffenen zugestanden werden, dass sie selbst am besten wissen, was ihnen im Moment gut tue, so Panger.

Andere Menschen in schweren Zeiten begleiten

Der Lehrgang zum Trauerbegleiter findet heuer im September bereits zum zweiten Mal statt. Der Lehrgang kostet 980 Euro. Anmeldeschluss ist der 23. September. Auch Menschen, die in der Pension etwas Sinnvolles machen möchten, zählen immer wieder zu den Teilnehmern. Die Ausbildung wird durch die Bundesgemeinschaft Trauer und die österreichische Weiterbildungskammer unterstützt.

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