Nicht alle Fische kamen mit Hitze zurecht

Dieser Sommer hat mehrere Male Rekordhitze an Land und im Wasser gebracht. Auch Fische müssen damit zurechtkommen. Problematisch werden zu hohe Temperaturen für Arten, die zum Angeln in Gewässer eingesetzt werden, die für sie zu warm sind.

Grundsätzlich gibt es Kaltwasserfische und Warmwasserfische. Letztere sind beispielsweise Karpfen, Hechte, Aiteln und Welse. Sie bewohnen nun die obersten Schichten der Seen, sagt der Biologe Thomas Friedl: „Wenn es richtig warm ist, ist ihre Aktivität am höchsten. Das ist jene Phase, wo sie an Körpergewicht zulegen.“

Kaltwasserfische gehen auf „Tauchstation“

Im Gegensatz dazu brauchen die Kaltwasserfische das kühle und sauerstoffreiche Wasser, dazu gehören Forellenartige, Saiblinge und Reinanken. „Ihr Stoffwechsel ist nicht für warme Wasserschichten gebaut. Sie bekommen Probleme mit dem Sauerstoff, da wärmeres Wasser eine geringere Sauerstoffkonzentration aufweist. Sie müssen dann ausweichen. Sie gehen dann in die Tiefe.“

Deshalb bekommt man diese Fische im Sommer auch nicht zu sehen, es sei denn, man ist Taucher. Die sogenannte Sprungschicht beginne ab einer Tiefe von acht Metern, sagt Friedl: „Das warme Wasser ist leichter als kaltes Wasser und schwimmt wie eine Ölschicht über dem kalten Wasserkörper.“ Unterhalb dieser Schicht hat das Wasser nur noch sechs bis acht Grad. Wohlfühltemperaturen für Seeforellen und Saiblinge - mehr dazu in Klimawandel: Seesaibling wird zum „Tiefseefisch“.

Regenbogenforelle

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Regenbogenforellen im Wasser

Diese Fische brauchen in Flüssen und Bächen kaltes, sauerstoffreiches Wasser, eher in alpinen Regionen, denn in tieferen Lagen. Dennoch besetzen viele Fischereiberechtigte den attraktiven Anglerfisch in Bächen und Flüssen, die eigentlich viel zu tief liegen. Das führe dazu, dass die Forellen Probleme bekommen und andere Fischarten nachrücken.

Seesaibling Fisch des Jahres bedroht

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Seesaiblinge

Es gebe immer wieder Bewirtschafter, die aus ihren Gewässern auf Biegen und Brechen ein Forellengewässer machen wollen. „Man hört dann oft, dass die Fische im Laufe eines Jahres plötzlich nicht mehr da sind. Das liegt daran, dass sie Probleme mit der Temperatur haben“, so der Experte. Ein ähnliches Problem wie mit den Fichten, die eigentlich auch nur über 1.000 Meter Seehöhe wachsen sollten. Hier schafft der Mensch aus Profitgier ein Ungleichgewicht.

Fadenalgen sorgen für braune Blasen im Wasser

Der Klopeiner See meldete in den vergangenen Tagen immer wieder Rekordtemperaturen um die 30 Grad. Eine Begleiterscheinung bei so hohen Temperaturen seien oft braune Blasen, die aus der Tiefe an die Oberfläche kommen. Thomas Friedl erklärt, dass die hohen Sonnenstände eine gute Durchlichtung bis zum Gewässergrund gegeben ist: „Dort wachsen dann sogenannte Fadenalgen, die Sauerstoff im Zuge ihrer Photosynthese erzeugen. Die Sauerstoffbläschen bleiben in den Fäden hängen und werden mit samt des Schlamms an die Oberfläche getrieben, wo sie meist zerstäuben. Im Prinzip ist das ein natürlicher Vorgang, der ein Zeichen für die Klarheit eines Gewässers ist.“

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