Neuausrichtung Mochoritsch geplant

Die Familie Jerney die den Traditionsbetrieb Mochoritsch führt, hat sich nach dem bekanntgewordenen Schweineskandal dazu entschlossen, zumindest in den kommenden Monaten keine Schweine mehr am eigenen Hof zu schlachten. Auch eine völlige Stilllegung des Schlachtbetriebes und eine Auslagerung wird überlegt.

Jeder Vorwurf werde jetzt einzeln geprüft, schreibt die Familie Jernej in einer schriftlichen Stellungnahme. Telefonisch sagt Josef Jernej zum ORF aber, dass im hofeigenen Schlachtbetrieb wohl bis auf weiteres keine Schweine mehr geschlachtet werden. Auch eine gänzliche Stillegung des Schlachthofes werde in Erwägung gezogen, aber dazu werde man sich erst äußern wenn die Pläne bezüglich einer Neuausrichtung ausgereift seien.

Mängel behoben, keine schweren Verfehlungen

Der Amtstierarzt von Völkermarkt, Manfred Müller bestätigte, dass die Betreiberfamilie Jernej schon einen Tag nach der unangemeldeten Kontrolle in der Vorwoche, sämtliche Mängel behoben hatte. Darunter seien auch keine schweren Verfehlungen gewesen. So habe es in den Boxen keine Überbelegung gegeben und dass Wassertröge verschmutzt sind, wie bei der Kontrolle dokumentiert, das komme auch in vielen anderen Betrieben vor.

Dass es in anderen Betrieben Kärntens auch solche oder ähnliche Misstände gibt, dass wollte der Amtstierarzt von Völkermarkt jedenfalls nicht ausschließen. Er glaubt, dass es durch diesen bekanntgewordenen Fall in der Vorwoche wohl viele andere Mast-Betriebe gibt, die aus Eigenverantwortung rasch nach dem Rechten sehen und Mängel beheben würden. Er werde jetzt jedenfalls wöchentlich den beanstandeten Betrieb kontrollieren.

Befähigungsnachweise für Schlachtpersonal wichtig

Die Kärntner Tierärztekammer betonte am Dienstagvormittag in einer Aussendung wie wichtig die Befähigungsnachweise des Schlachtpersonals sind. Diese sind seit heuer in der Tierschutz-Schlachtverordnung verankert. Die Behörde müsse diese Nachweise bei Schlachthofkontrollen einfordern.

Ab 1. August werden zehn zusätzliche Tierärzte die 550 Kärntner Schlachtbetriebe kontrollieren. Auch zum Tierschutz in den Betrieben werde es verstärkte Kontrollen geben, sagt Agrarreferent Christian Benger (ÖVP).