Kulturminister auf Kärntner Kulturausflug
Ein studierter Betriebswirt als Kunstkenner: Drozda besuchte am Sonntag vor der Eröffnung des Carinthischen Sommer das architektonisch wie inhaltlich einzigartige Lebenswerk des Unternehmers Herbert Liaunig in Neuhaus.
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Drozda: Liaunig-Museum „outstanding“
Das Museum sei „outstanding“ und „in jeder Hinsicht eindrucksvoll“, so Drozda. „Vieles lebt in den letzten 20 bis 30 Jahren von privaten Initiativen. Das ist etwas, was man aus den USA und dem angelsächsischen Raum schon kennt. Das kommt jetzt auch bei uns an und ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.“
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Kärntens Beitrag zur „Kulturnation Österreich“ seien nicht zuletzt Kärntens Autoren und Künstler, wie Maria Lassnig oder Heimo Zobernig. „Die Kärntner Künstler tragen maßgeblich zu unserem Ruf bei. Ich erwähne der Ordnung halber, dass vorige Woche ein Burgtheaterdirektor bestellt wurde, der Kärntner Slowene (Anm.: Martin Kušej) ist“.
Kušej: Weltkarriere auch wegen Pflegerls Förderung
Kušej etwa sei einer der wichtigsten Regisseure des Landes, so Drozda, „wahrscheinlich einer der wichtigsten Regisseure seiner Generation und hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er große Theater in bedeutenden Städten führen kann. Er hat seine Wurzeln hier in Kärnten. Ich erinnere mich noch gut, dass ich seine ersten Arbeiten hier am Kärntner Landestheater gesehen habe. Es hat schon auch mit dem damaligen Intendanten Pflegerl zu tun, der wichtige Künstler gefördert hat, dass Martin Kušej eine weltweite Karriere gestartet hat, die jetzt endlich dazu geführt hat, dass ich ihn als Burgtheaterdirektor berufen konnte.“
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Zwei Prozent des Kulturbudgets für Kärnten
Das Budget für Kunst und Kultur des Bundesministeriums lag 2016 bei 444,2 Millionen. Große Teile fließen als Basisabgeltung an die Bundesmuseen, die Nationalbibliothek, die Bundestheater.
Von diesem Budget kommen jedes Jahr zwei Millionen Euro nach Kärnten - nicht einmal ein halbes Prozent. Drozda: „Das ist ein vergleichweise sehr geringer Anteil. Die Tatsache, dass die Budgetierung so Wien-lastig ist, hängt natürlich auch damit zusammen, dass die großen Institutionen wie die Bundestheater und die Bundesmuseen in Wien allein zwei Drittel der Gesamtförderung ausmachen.“
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Mehr Geld für den Carinthischen Sommer?
Während die Salzburger und Bregenzer Festspiele wachsen, schrumpft Kärntens größtes Musikfestival, der Carinthische Sommer, seit Jahren budgetär zusammen. Dass es in naher Zukunft mehr Bundes-Geld gibt, darf als eher unwahrscheinlich gelten. „Wir fördern den Carinthischen Sommer mit 300.000 Euro pro Jahr. Es ist ein sehr interessantes und ambitioniertes Programm, wo man Klassik mit Jazz und Volksmusik verbindet. Es ist eine ungewöhnliche und mutige Programmierung, die mir persönlich sehr gefällt. Aber ohne Regierung kann es für das nächste Jahr keine Budgetplanung geben.“
Link:
- „Wunderkind“ eröffnet Carinthischen Sommer (kaernten.ORF.at; 16.7.2017)