Ensemble Porcia „setzt“ auf Geld und Mobbing

Insgesamt fünf Theaterproduktionen stehen heuer beim Ensemble Porcia in Spittal an der Drau auf dem Programm. Am Premierenabend werden Ferdinand Raimunds „Der Verschwender“ und „Aschenputtel“ aufgeführt.

Mit einer Spielzeit von zwei Monaten und einem Team von mehr als 50 Leuten ist das Ensemble Porcia zweifellos das Flaggschiff des Kärntner Theatersommers. Was dabei nicht fehlen darf ist ein Stück für Kinder. Das Märchen „Aschenputtel“ handelt von einem armen, drangsalierten Mädchen, das von ihren Stiefschwestern und ihrer Stiefmutter gemobbt wird, bis ihm eine gute Fee zur Hilfe eilt.

14.07.17 Porcia Der Verschwender Aschenputtel

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Das Stück Aschenputtel hält das Ensemble für die Jüngsten bereit.

Bis zum Happy End dauert es überaus vergnügliche 75 Minuten. Nach der Premiere am 15. Juli gibt es weitere Aschenputtel-Vorführungen am 20, 22. und 25. Juli.

Bis zu neun Stunden probend auf der Bühne

Die gute Fee in den Aschenputtel-Vorführungen wird von der Intendantin selbst verkörpert. Mehrfachbelastungen sind für die Schauspieler des Ensemble Porcia normal. Manche Darsteller spielen in bis zu drei Produktionen mit.

„Es gibt einige hier, die zur Zeit, und das schon länger, im Minimum neun Stunden, probend, mit drei Stücken auf der Bühne stehen“, sagt Angelica Ladurner. Beschweren würde sich niemand, so die Intendantin des Ensembles. Das sei ein Geschenk.

14.07.17 Porcia Der Verschwender Aschenputtel

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Angelica Ladurner, Intendantin des Ensembles Porcia.

Raimunds „Der Verschwender“ für die Großen

Ein weiterer Klassiker, den das Ensemble Porcia heuer auf die Bühne bringt, ist Ferdinand Raimunds „Der Verschwender“. Die Eröffnungspremiere für die „großen“ Theaterbesucher fand am Freitagabend statt, samt dezenten Seitenhieben auf Brexit, Eurofighter und „parts of the game“. Die Biedermeier-Idylle passt gut in den Arkadenhof des Renaissanceschlosses Porcia, lässt sich doch die raimundsche Sinn-und Wertesuche auch heute leicht nachvollziehen.

Das Spiel um den reichen und verschwenderischen Julius Flottwell ist zwar keine dezidierte Komödie, aber ein unterhaltsames Nachdenkstück über menschliche Schwächen - vor allem im Zusammenhang mit Geld. Völlig verarmt kommt der Verschwender drauf, dass Geld allein nicht glücklich macht.

14.07.17 Porcia Der Verschwender Aschenputtel

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„Der Verschwender“: ein unterhaltsames Stück über menschliche Schwächen.

Das gelte auch für das Theater, so Ladurner. Für die Intendantin des Ensembles sei es dann ein Erfolg, „wenn die Menschen kommen und sagen: Das war schön.“ Die nächsten Aufführungen des „Verschwenders“ finden am 18., 21. und 28. Juli statt.

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