Peter Sengl: „Hitchcock“ der Malerei

Peter Sengl und Alfred Hitchcok haben gemeinsam, dass beide immer wieder in ihren Werken auftauchen. Sengl zeigt neben seinen „gemalten Selfies“ aber auch Fratzen, Tierschädel, den Tod und immer wieder Frauen. Zu sehen bis 15. Juli in Millstatt.

Galeristin Eleonore Schäfer hat es sich zum Ziel gesetzt, international bekannte Künstler nach Millstatt zu holen. Peter Sengl, der sich gerne von Velasquez und Bacon inspirieren lässt, sieht sich als Teil seiner Kunst und findet es daher interessant, sich als Maler selbst ins Bild zu setzen. Mit einem gewissen Stolz sagt er, Kunsthistorikern sei weder in der neueren, noch in der älteren Malerei Ähnliches bekannt.

Sengl Ausstellung Millstatt

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Die Farbe rot taucht in Sengls Werk immer wieder auf und seine Bilder brennen sich wohl bei den meisten ihrer Betrachter in die Netzhaut ein. Der Tod ist in Sengls Weltauffassung und Werk nie weit. Der Künstler will ihm durch das Sichtbarmachen einen Teil seines Schreckens nehmen.

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„Andere Realität“ in Bildern

Auch Fratzen, Tierschädel und immer wieder Frauen kennzeichnen die Bilder des gebürtigen Steirers. „Fixiert, nicht um zu quälen,“ betont der Künstler, „sondern um den einen Augenblick zu bewahren und die Schönheit festzuhalten“: "Wenn ich das real machen würde, was ich teilweise in Bildern habe, dann wäre das natürlich schmerzvoll. Ein Bild ist aber keine Wirklichkeit, sondern eine Vorstellung von etwas - oder eine andere Realität.

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1981 entstand dieses Bild von Frau und Tochter: Sengl will keine langweiligen Porträts schaffen, sondern einfach „typisch Sengl“ sein.

Unverwechselbarkeit als Merkmal

Sengl wurde am 4. März 1945 in Unterbergla in der Steiermark geboren und studierte von 1963 bis 1968 an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter Professor Sergius Pauser.

1971 wurde Sengl mit dem „Steirischen Kunstpreis“ im Forum Stadtpark ausgezeichnet; 2007 erhielt er den „Preis der Stadt Wien“.

Während seines Schaffens hielt er Ausstellungen in Österreich, Deutschland und Übersee ab. In der aktuellen Ausstellung in Millstatt zeigt er vor allem Arbeiten aus den letzten fünf Jahren, darunter Bilder wie Träume und Geschichten vom Leben: „Mir ist bei meinen Bildern das Wichtigste, dass ich etwas mache, das unverwechselbar ist. Es gibt viele gute Kunstwerke, wo ich aber sage: da kenne ich fünf andere, die malen ähnlich. Wenn man von mir ein Bild sieht, ist es eindeutig und es tauchen keine Zweifel auf, dass es von mir ist und nicht auch von jemand anders sein könnte.“

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Provokation wenn, dann nur unbewusst

Peter Sengl kombiniert in seinen Bildern Schreckliches und Schönes - aber eigenen Aussagen zufolge nicht, um zu provozieren: „Wenn es nur darum gehen würde, zu provozieren, könnte ich noch einige Schäufchen nachlegen. Das wäre überhaupt kein Problem.“

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Alles geht bei diesem Künstler: auch Tiger und Punks auf der Alm.

Peter Sengl: „see(h)fest“ bis 15. Juli im „Art Space“ im Stift Millstatt. Einen ausführlichen Bericht über Peter Sengl und die Ausstellung am Millstätter See ist am 18. Juli in der ORF Matinee auf ORF2 auf Sendung.

Links:

  • Art Space im Stift Millstatt(„Art Space“)
  • Peter Sengl