Mure in Griffen: 500.000 Euro Schaden

Am Montag wurden in der Gemeinde Griffen die Aufräumarbeiten nach den Unwettern am Sonntag durchgeführt. Drei Häuser wurden bei einem Murenabgang von Schlamm und Geröll getroffen und beschädigt. Der Schaden beträgt eine halbe Million Euro.

Am Montagvormittag machte sich die Abteilung der Wildbach und Lawinenverbauung ein erstes Bild vom Ausmaß des Schadens. Ersten Schätzungen zufolge dürfte er rund eine halbe Million Euro betragen.

Es wurden auch erste bauliche Maßnahmen für die drei von der Mure betroffen Häuser besprochen. In Zukunft soll eine Stützmauer die Häuser schützen, damit der durch die starken Regenfälle über die Ufer getretene Bach nicht mehr einen so hohen Schaden anrichten kann.

Unwetter Griffen

FF Völkermarkt

Bauarbeiten im Herbst

Mitte Juli soll es bereits eine erste Verhandlung zu den Schutzmaßnahmen geben. Der Bürgermeister von Griffen, Josef Müller, hofft, dass bereits im Herbst mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. An die 200.000 Euro soll die neue Stützmauer kosten.

Die Aufräumarbeiten wurden am Montag fortgesetzt. Feuerwehren, freiwillige Helfer und Bauern mit Traktoren standen auch am Tag nach dem Murenabgang im Einsatz. Die meisten Wohnhäuser konnten in den Erdgeschoßen bereits von Schlamm und Geröll befreit werden. Jetzt folgen erste Trocknungsmaßnahmen.

Unwetter Griffen

ORF

Stiftergrabenstraße blebit für Lkw gesperrt

Die Stifter-Graben-Straße bleibt für den Lkw-Verkehr – also für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen - vorerst gesperrt. Die Straße wurde komplett unterspült. Die Sperre wird voraussichtlich einige Wochen aufrecht bleiben.

Starkregen führte am Sonntag im Bereich des Stiftes Griffen, Enzelsdorf und des Stifter Berges zu mehreren Murenabgängen. Eine Mure sei mitten durch die Häuser gegangen, sagte Bürgermeister Josef Müller: „Sie befinden sich am Fuße eines Waldgebietes. Wurzelstöcke und Bäume wurden entwurzelt, auch Schlamm und Geröll wurden in die Häuser gespült.“

Die Bewohner - an die zwölf Personen, darunter auch Kinder - wurden zwar von der Mure überrascht, seien jedoch nicht unmittelbar in Gefahr gewesen. Sie würden mit der Situation - den Umständen entsprechend - gut umgehen. Sie konnten noch am Sonntagabend wieder zurück in ihre Häuser.

Drohnen-Flug der Freiwilligen Feuerwehr Völkermarkt über das Gebiet im Bereich des Stiftes Griffen zeigt jene Häuser, die am Sonntag von den Schlamm- und Geröllmassen erfasst wurden

2.000 Haushalte ohne Strom

Insgesamt gab es laut der Landesalarm- und Warnzentrale am Sonntag zu 65 Feuereinsätzen. Gemeldet wurden Überflutungen und umgestürzte Bäume. Personen waren nicht in Gefahr.

In St. Kanzian am Klopeiner See schlug ein Blitz bei einem Transformator ein. Es kam zu einem kurzen Brand, der aber nach kurzer Zeit von selbst erlosch. Die Ortschaft St. Primus war 45 Minuten lang ohne Strom.

Blitzschläge und umgestürzte Bäume legten auch in anderen Teilen Kärntens die Stromversorgung lahm. Vom Gail- bis in Lavanttal waren zeitweise 2.000 Haushalte ohne Strom. Die Kelag arbeitet an der Behebung der Schäden und hofft, dass die Stromversorgung noch am Sonntag überall wiederhergestellt werden kann.

Pörtschach: Schrankenanlage defekt

An einem Bahnübergang in Pörtschach kam es wegen Blitzschlages zu einem Ausfall der Schrankenanlage. Die ÖBB sind dabei, den Schaden zu beheben.

Unwetter Regen Pörtschach Bahnübergang

ORF

Im Gebäude der ehemaligen Post in Pörtschach wurde der Keller überflutet. Aufmerksame Nachbarn hatten gemerkt, dass sich das Wasser vor einer Kellertüre staute. Sie verständigten die Feuerwehr, die sofort anrückte, um das Wasser abzupumpen.

Unwetter Regen Pörtschach Keller Post Überflutung

ORF

Unwetter Regen Pörtschach Keller Post Überflutung

ORF

Auch im Stadtgebiet von Klagenfurt standen zahlreiche Keller unter Wasser.

Willkommener Regen wegen Waldbränden

Für Aufatmen sorgten die Regenfälle dagegen am Radischkogel in Rosenbach (Bezirk Villach-Land). Ein Waldbrand hatte dort zu einem schwierigen Großeinsatz in 1.500 Meter Seehöhe geführt. Noch am Freitagvormittag waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit der Bekämpfung der Glutnester beschäftigt gewesen. Einen Waldbrand gab es auch auf der Raggaalm (Bezirk Spittal/Drau). Die Feuerwehr musste die Löscharbeiten wegen der einsetzenden Regenfälle abbrechen - mehr dazu in Waldbrände hielten Einsatzkräfte in Atem (kaernten.ORF.at; 25.6.17).

Bereits in der Nacht auf Freitag zogen einige Unwetter mit starkem Wind über Teile Kärntens hinweg. Durch Blitzschlag wurden Brände verursacht. Die Feuerwehren mussten mehrmals ausrücken - mehr dazu in Neuerliche Unwetter mit starkem Wind (kaernten.ORF.at; 23.6.17).