Immer mehr Kleinunternehmen insolvent

Am Landesgericht Klagenfurt sind am Dienstag sieben Insolvenzen eröffnet worden. Betroffen sind großteils Einzelunternehmen, bei denen ein Gläubiger den Insolvenzantrag stellte. Solche Fälle kommen laut Experten immer häufiger vor.

Zwei bis drei Insolvenzen werden im Durchschnitt pro Tag am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Am Dienstag waren es sieben, die vom Betreiber eines Kebap-Standes über IT-Dienstleister und Bauunternehmer, bis hin zu einem Gastronomen reichten. „Das sind für einen Tag sehr viele Insolvenzeröffnungen, die über Gläubigerantrag eröffnet wurden“, sagte Beatrix Jernej vom Alpenländischen Kreditorenverband. Sie sprach von einer eindeutigen Häufung.

4.000 Euro für Insolvenzeröffnung notwendig

Die steigende Zahl entspreche einem aktuellen Trend. Betroffen seien meist kleinere Firmen, „die oft keine gute Buchführung haben und keine rechtliche Vertretung“, so Jernej. Meistens würden diese Insolvenzen von Gläubigern gestellt, die öffentliche Stellen sind, wie Finanzamt oder Gebietskrankenkasse. Diese beiden Institutionen melden Insolvenz an, damit die Summe der offenen Beträge nicht noch größer wird. Um eine Insolvenz überhaupt abwickeln zu lassen, muss die Firma noch 4.000 Euro haben, sonst wird der Antrag abgelehnt.

Bei Konkursverschleppung, Strafe fällig

Größeren Firmen passiere es selten, dass Gläubiger einen Insolvenzantrag stellen. „Die haben meistens eine rechtliche Vertretung und einen guten Steuerberater und da wird dann zeitgerecht ein Insolvenzantrag gestellt“, sagte Beatrix Jernej vom alpenländischen Kreditorenverband. Auf diese Weise würde Konkursverschleppung vermieden. Zusätzlich zu den Schulden fällt bei Konkursverschleppung auch noch eine Strafe an.

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