OÖ: Prozess um gefälschte Staudacher-Bilder

Ein großangelegter, mutmaßlicher Kunstbetrug mit gefälschten Bildern des Kärntner Malers Hans Staudacher beschäftigt ab Donnerstag das Gericht. In Linz müssen sich zwei Männer wegen des Vorwurfs des schweren gewerbsmässigen Betruges verantworten.

Der Kärntner Maler Hans Staudacher ist bekannt für seine abstrakte Bildsprache. 25 gefälschte Bilder soll einer der beiden Angeklagten verkauft haben. Der 67 Jahre alte Bildhauer aus Oberösterreich soll für diese wertlosen Exponate 108.000 Euro bekommen haben. Sein mitangeklagter, 74 Jahre alter Halbbruder gab bereits zu, die Herkunftsnachweise der Bilder gefälscht zu haben.

Expertin prüfte: Farbe zu frisch

Der Schwindel flog vor vor zwei Jahren auf. Ein Geschäftsmann, dem der Hauptangeklagte angebliche Staudacher-Originale angeboten hatte, wandte sich damals an eine Expertin im Lentos-Kunstmuseum in Linz. Sie äußerte bald Zweifel an der Echtheit dieser Werke. Die Farben erschienen ihr zum Teil zu frisch. Das Geschäft platzte. Als eines der Bilder später dennoch auf dem Kunstmarkt auftauchte, verständigte das Linzer Museum die Polizei.

Die Beamten stellten 25 Fälschungen sicher, die in einem Zeitraum von 13 Jahren verkauft worden sind. Laut Gericht bestätigte der 94 Jahre alte Maler Hans Staudacher, dass er diese Bilder nicht gemalt hat. Von wem sie stammen, ist nach wie vor unklar. Der Hauptangeklagte behauptete bisher, sich nicht mehr an die genaue Herkunft erinnern zu können.

Maler als Zeuge geladen

Staudacher wurde als Zeuge zu diesem Prozess geladen. Der Prozess wurde für drei Tage angesetzt. Für die Anklagten gilt die Unschuldsvermutung. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Haftstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.

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