Klagenfurt soll Shared Space bekommen
Hinweistafeln an allen Zufahrten, bunter Asphalt oder eine Pflasterung seien überlegenswert, hieß es am Montag bei einer Pressekonferenz. Damit soll deutlich gemacht werden, dass es sich um eine Begegnungszone handelt, sagte Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Christian Scheider (FPÖ). Derzeit sei es so, dass oft unklar sei, wer gehen darf oder stehen bleiben muss. „Das wollen wir einfach einmal in einen Guss bringen.“
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FPÖ: Fußgänger sogar benachteiligt
Dass die Zebrastreifen vor gut einem Jahr einfach abgefräst wurden, sei inmitten der Innenstadt außerdem auch optisch nicht tragbar, so Scheider. FPÖ-Klubobmann und Ausschussvorsitzender Andreas Skorianz sagte, er sehe in der Entfernung der Schutzwege in der jetzt verkehrsberuhigten Zone auch eine Benachteiligung aller Fußgänger. „Rein rechtlich genießt nun der Autofahrer den Vorrang. Das heißt, der Fußgänger hat hier weniger Rechte, als mit den Schutzwegen.“
Diese Ansicht teilt Stadtrat Frank Frey (Grüne) nicht. Er sagte, früher hätten zwischen der Stelle, an der ein Fußgänger die Straße überqueren möchte und dem nächsten Zebrastreifen zumindest 26 Meter liegen müssen. Heute hätten die Fußgänger die freie Wahl, wo sie rund um den neuen Platz die Straße überqueren.
SPÖ, ÖVP: Noch zu viele offene Fragen
Laut Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler (SPÖ) habe Scheider bis jetzt kein schriftliches Konzept vorgelegt. Auch der Gleichstellungsbeirat sei nicht eingebunden worden. Scheiders Vorstoß sei reine Seifenblasenpolitik. In dieselbe Kerbe schlägt auch die Stadt ÖVP, es gebe noch zu viele offene Fragen, wie zum Beispiel den Verbleib der Taxistellplätze oder der Tiefgaragen-Zufahrt.
Eine Entscheidung in Stadtsenat und Gemeinderat steht noch aus. Wird der Vorschlag der FPÖ angenommen, könnte die Begegnungszone noch im Herbst diesen Jahres fertiggestellt sein. Die Kosten für Hinweisschilder und Asphalt sollen sich zwischen 20.000 und 30.000 Euro bewegen.