Müllberg im Bergsteiger-Notquartier
In der Erzherzog-Johann-Hütte, knapp unter dem Gipfel, sammeln sich die Müllberge. Bergsteiger, die dort im Winter unterwegs sind, lassen ihre Abfälle im sogenannten Notlager einfach liegen.
Claudia Harasser
Für Notfälle gedacht
In Österreichs höchst gelegenem Haus, durch das die Grenze zwischen Osttirol und Kärnten führt, gibt es nach der Sommersaison keinen Winterraum, in dem man ein bisschen einheizen kann. Es gibt ein offenes Notlager mit vier Betten. Wie vielen Menschen dieses Lager schon das Leben rettete, weil sie zum Beispiel in einen Schneesturm kamen, kann keiner sagen. Es ist gedacht für all jene, die außerhalb der Hüttensaison auf den Glockner wollen.
ORF/Peter Matha
Es sei jedes Jahr dasselbe, sagte der bisherige Wirt der Erzherzog-Johann-Hütte, Peter Tembler. Manchmal sei es noch mehr Müll, diesmal seien es „nur“ zwei Säcke voller Lebensmitteldosen, Plastikflaschen, Getränkedosen und mehr. Das Chaos zu fotografieren habe er nach einigen Jahren aufgegeben. Die Aufschriften auf den zurück gelassenenen Sachen deuten auf meist osteuropäische Bergsteiger als Verursacher hin.
ORF/Peter Matha
Ehrenkodex gilt nicht mehr
Österreichs höchstgelegener Misthaufen ist mittlerweile ins Tal gebracht worden. Tembler war schon oben in seiner bisherigen Hütte, um nach dem Rechten zu sehen. Dass er dabei jedes Jahr zum Müllsammler wird, nimmt der Bergführer und bisherige Hüttenwirt gelassen. Der Ehrenkodex der Bergsteiger, dass jeder seinen Müll wieder mitnimmt, scheint nicht für jeden zu gelten.