Volleyballtrainer gesteht Kindesmissbrauch

Ein Volleyballtrainer soll seit 2006 in Wien und Klagenfurt zumindest fünf Kinder sexuell missbraucht haben, das jüngste ist erst sieben Jahre alt. Die Polizei sucht weitere Opfer des 60-Jährigen. Dieser zeigt sich teilweise geständig.

Der Mann wurde vergangenen Donnerstag vom Landeskriminalamt Wien wegen des Verdachts des mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs, Herstellung von Kinderpornografie und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses festgenommen. Er befindet sich in Wien in Untersuchungshaft. Er wird in die Justizanstalt Klagenfurt überstellt.

Mädchen unter 14 Jahren missbraucht

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Tina Frimmel-Hesse, bestätigte, dass dem Mann die Vergewaltigung der bis zu 14 Jahre alten Mädchen vorgeworfen werde. Die Opfer sollen nun kontradiktorisch einvernommen werden. „Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen und wissen nicht, wie viele Opfer noch dazukommen“, sagte Frimmel-Hesse. Der 60-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft teilweise geständig.

Zu den Vorfällen soll es vor allem auf Trainingslagern gekommen sein oder wenn die Nachwuchssportler zu Turnieren ins Ausland unterwegs waren. Die Mädchen sollen auch fotografiert worden sein, die Polizei beschlagnahmte Kinderpornofotos.

Zeuge sah unsittliche Berührung bei Veranstaltung

Den Fall ins Rollen brachte ein Zeuge im Sommer 2016. Bei einer Volleyball-Veranstaltung in Klagenfurt beobachtete er, wie der Trainer ein Mädchen unsittlich berührte. Er erstattete Anzeige, woraufhin ältere Fälle zutage traten, so Frimmel-Hesse.

Der Mann war laut Polizei in den vergangenen Jahren als Volleyball-Kinder- und Jugendtrainer vorwiegend für Vereine in den Wiener Bezirken Leopoldstadt und Brigittenau tätig. Von 2006 bis 2016 soll er unter Ausnützung seiner Trainertätigkeit sexuelle Handlungen an ihm anvertraute Minderjährigen durchgeführt haben.

Mindestens einen Missbrauch in Klagenfurt verübt

Zumindest einen Missbrauch soll der Mann auch in Klagenfurt verübt haben. Die Polizei vermutet, dass es weitere Opfer des Mannes gibt. Hinweise - auch vertraulich - nimmt das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310/DW 33800 entgegen.