Caroline-Ausstellung in Venedig x 2

Caroline - preisgekrönte bildende Künstlerin mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland - zählt zu den bedeutendsten Kunstschaffenden Kärntens. Während der Biennale stellt sie an zwei Schauplätzen am Lido von Venedig aus.

Caroline ist eine der seltenen Künstlerpersönlichkeiten, die Realität - sprich künstlerische Könnerschaft - und Intuition also Gefühltes und Erahntes, gleichermaßen in ihrem Werk verankern. Seele und Körper, Herz und Hirn, Sinnlichkeit und Geometrie verwebt sie zu Bilderwelten, die raum- und zeitlos scheinen.

Caroline Bilder Venedig Ausstellungen

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„Das Unsichtbare muss her“

In ihren Bildern ringen Zeichnerisches und Malerisches miteinander, ohne über die Jahrzehnte ihres Schaffens an Spontaneität und Frische eingebüßt zu haben. „Das Unsichtbare muss her“ ist das Motto von Carolines Gesamtwerk.

Caroline - Vita

1940 in Graz geboren, begann Caroline ihre Laufbahn mit einem Studium der Werbegrafik und nahm am Abendakt an der Wiener Akademie teil. Auch für die Bühnenbilder von Avantgarde-Theatern war Caroline immer wieder gefragt.

Hineingeboren in eine eher provokative Malergeneration, verfolgte die Künstlerin unbeirrt ihren Weg fernab aller Modeströmungen am Kunstmarkt und brachte eine ganz eigenständige Position zeitgenössischer Malerei hervor.

Caroline: „Ich bin überzeugt, dass aus diesem morphogenetischen Feld, in dem alles gespeichert ist, was je war, was ist und was je hätte sein können, alles zugleich ist - und dass das mit der Erfahrung umgesetzt wird. Wie beim automatischen Schreiben fließen Figuren ins Bild hinein und ich wundere mich dann oft selbst, was darin auftaucht.“

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Malende Frau in Zeiten, da nur Männer Maler waren

Caroline begann ihre künstlerische Laufbahn zu einer Zeit, als es Frauen in Malerkreisen kaum zu sagen wagten, Malerin zu sein. Als Frau habe man kein Selbstbewusstsein gehabt. Insgesamt sei damals in der Malerei in Kärnten „mehr los“ gewesen als in Wien, erinnert sich Caroline. „Es hat sich viel in Kärnten getan, inzwischen ist das wieder umgekehrt“.

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Wiener Zimmer zu kalt: „Habe im Hawelka gelebt“

Auf ihren Werdegang als Künstlerin angesprochen, sagt Caroline: „Ich bin im Krieg in Graz geboren, weil meine Mutter für die Geburt zu meinen Großeltern fuhr. Danach war ich wieder in Klagenfurt, in der Ursulinenschule. Einige Jahre vor mir ging dort Maria Lassnig zur Schule. Ich habe Kärnten nur zum Studium verlassen, weil in Wien - außer bei den Surrealisten - nicht viel los war. Ich habe quasi im Hawelka gelebt, weil mein Zimmer zu kalt war. Dort habe ich die Lampersbergs kennengelernt. In der Malerei war in Kärnten eigentlich mehr Zeitgenössisches los. Es kamen Bischofshausen und Rogy aus Paris, Hoke hat das Schloß (Anm: Wolfsberg) aufgebaut, wo wir geholfen haben, einen Glasauftrag zu erledigen. Heide Hillebrand und die Galerie 69 hatten Künstler, die heute weltberühmt sind. Und auch am Tonhof hat es sich abgespielt.“

Man landet immer dort, wo man ist

Nicht nur das Unbewusste, auch die Liebe zu anderen Kunstsparten ist in Carolines Bildern spürbar. „In den 60er Jahren war die abstrakte Malerei faszinierend für mich. Ich habe immer weiter reduziert, nach diesen abstrakten Phasen kam wieder die Farbe und das Malen und die figurativen Geschichten, in Form von Popart-artigen Comiczeichnungen. Man muss aber doch dort weitermachen, wo man begonnen hat.“

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Künstlerische Impulse am Tonhof

Vor allem Begegnungen mit Künstlern um das Mäzenaten-Ehepaar Maja und Gerhard Lampersberg vom Maria Saaler Tonhof gaben Caroline erste Impulse auf der Suche nach ihrer individuellen Malerei, die auch Querverbindungen zur Literatur aufweist. "Besonders HC Artmann, Wolfgang Bauer und Christine Lavant - mit ihr hatte ich gute Gespräche, die mich damals sehr geprägt haben, weil ich noch sehr jung war.“

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Venedig als Ort positiver Energie

Auch Orte inspirierten sie - vor allem Venedig. Caroline: „Die Stadt hat eine solch positive Energie, dass man stolz ist, wenn man dort ausstellen kann.“ Für die Schau hat sie ihre neuesten Werkzyklen ergänzt, "damit sie architektonisch in diese Örtlichkeiten passen. Es ist eigentlich der Ausgang der letzten Phasen: Aus allen Wolken, Schwarze Bilder, Weiße Bilder, Strukturen, in denen diese Parallelwelten meiner Zeichnungen sich abspielen.“

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Information

Die beiden Ausstellungen am Lido von Venedig sind in der „Villa Pannonia“ in der Via Doge Michiel 48 und in der fast benachbarten „Galleria delle cornici“ (Via Sandro Gallo) bis zum 30. Juni zu sehen.