Politologin: „Kurz-Effekt“ auch in Kärnten

Nachdem im Oktober auf Bundesebene der Nationalrat neu gewählt wird, wird auch in Kärnten überlegt, die Landtagswahl vorzuverlegen. Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle spricht im ORF-Interview von einem „Kurz-Effekt“.

Stainer-Hämmerle sagte auf die Frage, welche Überlegungen die einzelnen Kärntner Parteien haben, dass grundsätzlich die Parteien darüber nachdenken, ob ihnen die derzeitige Situation nutzt oder schadet. "Am ehesten müsste die ÖVP für einen vorgezogenen Wahltermin eintreten, weil sie diesen „Kurz-Effekt" auch auf Landesebene gut nutzen könnte.“

Stainer-Hämmerle im Interview mit Bernhard Bieche

Bei der SPÖ könne man bei einem ähnlichen „Kern-Effekt“ vielleicht spekulieren, allerdings hätte die Landeshauptmann-Partei in Kärnten am wenigsten von einem zusammengelegten Wahltermin, weil sie könnte dann den Landeshauptmann-Bonus nicht ausspielen, so die Politologin. Hauptvoraussetzung werde aber sein, dass die Reform der Landesverfassung vorher noch gelingt, „weil das ist das Prestigeprojekt der Dreierkoalition“.

FPÖ, Grüne und Kleinparteien

Auf die Frage von Chefredakteur Bernhard Bieche ob die Freiheitlichen wieder im Aufwind sein, sagte Stainer-Hämmerle: "Die Freiheitlichen werden zulegen, „die FPÖ kann in Kärnten nur gewinnen. Je rascher, desto besser.“ Die Grünen hingegen würden sich vor allem fürchten, besonders davor, dass sie in diesem Dreikampf untergehen. Allerdings seien sie das Zünglein an der Waage. „Ob sie die Lücke gut nützen können oder nicht, wird man sehen, sowohl im Bund als auch im Land.“ Für kleine Parteien sei die Situation sicher am schwersten, sie könnten keine Kampagne so rasch aus dem Hut zaubern, so die Politologin.