Mehrere Jahre Haft für Räuber

Drei mutmaßliche Räuber standen am Dienstag - unabhängig voneinander - in Klagenfurt vor Gericht. Zwei der Angeklagten begingen am selben Tag einen Überfall. Alle drei Täter wurden zu mehrjährigen unbedingten, nicht rechtskräftigen Haftstrafen verurteilt.

Am 17. Februar wurde in Pischeldorf ein Friseurladen ausgeraubt, in Klagenfurt wurde eine Trafikantin überfallen. Beide Täter konnten rasch nach den Überfällen verhaftet werden. Heute mussten sie sich wegen Raubes vor Gericht verantworten.

Drei Räuber vor Gericht

LPD Kärnten

Der 22-Jährige bedrohte die Trafikantin mit einem Küchenmesser

Drei Jahre Haft für Trafik-Überfall

Der 22-jährige erste Angeklagte wurde mit Handschellen aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Er gestand vor dem Richter Matthias Polak den Überfall. Er habe 1.200 Euro Schulden bei einem Drogenhändler gehabt. Aus Angst, der Dealer würde seiner Familie etwas antun, hätte er die Trafik überfallen.

Er sei mit einer Kapuzenjacke und Sonnenbrille getarnt in die Trafik in Klagenfurt gestürmt, so der Angeklagte am Dienstag, Er hatte damals ein Küchenmesser als Waffe. Die Trafikantin reagierte jedoch so forsch, dass der 22-Jährige zu Fuß flüchtete. Wenig später stellte er sich der Polizei, mehr dazu in Räuber stellte sich selbst der Polizei. Der Mann wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Drei Räuber vor Gericht

ORF

Vorsitzender des Schöffensenates war Richter Matthias Polak

Bei Überfall 250 Euro erbeutet

Ebenfalls am 17. Februar überfiel ein 24 Jahre alte Mann ein Friseurgeschäft in Pischeldorf. Er hielt der Besitzerin eine Gaspistole vor das Gesicht und forderte Geld. Der fünffach vorbestrafte Mann war am Dienstag vor Gericht geständig und sagte, er habe das aus Geldnot und in Verwirrung des Drogenentzuges getan. Sein Verteidiger sprach von einer klassischen Beschaffungskriminalität. Der 24-jährige hatte 30.000 Euro Schulden. Bei dem Überfall erbeutete der Mann 250 Euro.

Noch am Abend des Überfalls wurde er ausgeforscht. Der 24-Jährige beteuerte vor Gericht, dass dieser Raub die letzte Straftat war. Er mache jetzt eine Therapie, wolle seine schwierige Kindheit aufarbeiten und im Gefängnis eine Lehre beginnen. Das Urteil: sieben Jahre Haft. Auch dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Drei Räuber vor Gericht

ORF

Die Raikafiliale in Lieserhofen wurde Anfang Dezember überfallen]

Haftstrafe für Überfall mit Tränengaspistole

Ein 23 Jahre alter Pole zeigte sich vor Gericht geständig, am 7. Dezember die Raikafiliale in Lieserhofen mit einer Tränengaspistole überfallen zu haben. Der Mann war zu dem Zeitpunkt als Mitglied des polnischen Ski-Nationalteams in Kärnten zum Training. Bis zuletzt hatte er die Tat noch geleugnet. Auf der Tatwaffe fanden sich DNA-Spuren, nun zeigte sich der Mann reumütig.

Der bisher unbescholtene Mann gab an, er könne sich an den Tatverlauf nicht mehr erinnern. Er habe wegen hoher Schulden in Polen und seines neugeborenen Kindes im Dezember viel Stress gehabt. Deshalb habe er den Bankraub verübt, sei dann nach Polen gefahren und habe dort mit den etwa 25.000 Euro einen Teil seiner Schulden bezahlt. Das Urteil des Schöffensenats lautete auf siebeneinhalb Jahre Haft. Der vorsitzende Richter Matthias Polak sprach von einem „klassischen Bankraub“ für den die Hälfte des Strafrahmens auch für einen bisher Unbescholtenen angemessen sei.