Wundversorgung: GKK will nachbessern

Zwei Wochen nach Bekanntwerden von Problemen mit der Wundversorgung in Pflegeheimen will die Gebietskrankenkasse nachbessern und besser informieren. Im Krankenhaus etwa seien oft nicht kassenkonforme Produkte verordnet worden.

Bei einer Sitzung in der Kärntner Gebietskrankenkasse haben sich leitende Mitarbeiter die Vergabepraxis von Verbandsmaterialien ganz genau angeschaut. Dabei wurden einige Punkte gefunden, die nun verbessert werden sollen, so der stellvertretende Direktor, Maximilian Miggitsch: "Primär hat die dermatologische Abteilung am Landeskrankenhaus Produkte verordnet, die nicht im Kassenbereich bezahlt werden. Wir haben zwei zertifizierte Wundmanagerinnen - diesen zufolge kann der überwiegende Teil mit chefarztfreien Stoffen behandelt werden.“

Klinikum: Keine Stellungnahme „auf die Schnelle“

Auf telefonische Nachfrage in der dermatologischen Abteilung im Klinikum Klagenfurt will „auf die Schnelle“, wie es heißt, zu dem Thema niemand Stellung nehmen. Man suche aber das Gespräch mit der Gebietskrankenkasse. Auch dort kündigt man an, mit dem Krankenhaus das Gespräch suchen zu wollen und über den Leistungskatalog der Kasse aufklären zu wollen.

Krankenkassen-Direktor-Stellvertreter Maximilian Miggitsch kritisiert neben dem Krankenhaus auch andere Verordner von Verbandsmaterialien, die durch fehlende Informationen auf der Verordnung zu verzögerten Bewilligungen beitragen würden. "Zusätzliche Informationen wären zum Beispiel die Wundgröße, die Wundtiefe, die Anzahl der Verbandswechsel und der Stück die benötigt werden und ob eine Infektion vorliegt oder nicht.“ 1,1 Millionen werden pro Jahr für Verbandsmaterialien ausgegeben. Das sei im Vergleich zu den Gesamtausgaben von 810 Millionen Euro ein verschwindend geringer Anteil. Deshalb sei der Vorwurf, dass auf Kosten der Wundpatienten gespart werde, nicht gerechtfertigt.

GKK setzt auf neues „Wundverordnungs“-Faxgerät

Aber auch in der Krankenkasse selbst wollen die Verantwortlichen nachbessern. Es soll beispielsweise eine eigene Faxnummer eingerichtet werden, bei der dann ausschließlich Wund-Verordnungen eingehen. Bisher seien diese auf allgemeinen Faxgeräten angekommen und in der Masse nicht selten untergegangen - was wiederum zu Verzögerungen geführt haben. Weiters will die Krankenkasse gezielt aufklären: „Wir werden die Verordner über die gelisteten Produkte informieren und planen Fortbildungsveranstaltungen in den Pflegedienstleitungen und Pflegeheimen sowie mit den dort tätigen Wundschwestern.“

Wochenlange Wartezeiten auf einen Verband für beispielsweise ein offenes Bein sollen spätestens dann der Vergangenheit angehören - hoffen alle Beteiligten.

Link:

Engpässe bei Verbandsmaterial befürchtet (kaernten.ORF.at; 15.4.2017)