Initiative für gesundes Kantinenessen

Immer mehr Kärntner ernähren sich mit regionalen Lebensmitteln. Eine Initiative soll auch gesundes Kantinenessen in Betrieben, Schulen und Heimen ermöglichen. Bis 2018 sollen dort um 30 Prozent mehr Bioprodukte verwendet werden.

Fast jeder zweite Kärntner isst nicht am eigenen Tisch sein Mittagessen, sondern außer Haus, oft in einer Gemeinschaftsausspeisung. Etliche Großküchen - wie jene der Diakonie de la Tour in Waiern - verschrieben sich schon vor Jahren der gesunden und regionalen Küche. Mancherorts gibt es noch Aufholbedarf, sagt Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ), die Großküchen gesünder machen will: „Wir können mittlerweile schon sagen, dass 99,9 Prozent der Lebensmittel bei der KABEG von österreichischen Lieferanten geliefert werden. 81 Prozent werden von Lieferanten aus Kärnten angeliefert.“

Unterstützung kommt bei diesem Thema von Agrarreferent Christian Benger (ÖVP): „Wir haben mit dem Bestbieterprinzip, wo wir die regionalen Lebensmittel forcieren, die Möglichkeit, den regionalen Wirtschaftskreislauf in Schwung zu halten und Gas zu geben. Es ist die normalste Sache der Welt - wir müssen es nur machen.“

Gesunde Kantinenkost Großküche KABEG

ORF

Gemüse steht in der KABEG-Großküche oft am Speiseplan

Biologisch, regional und nicht unerschwiglich

Großküchen oder Schulen müssen besonders genau auf den Preis achten. Doch die Angst vor teureren, regionalen Lebensmitteln sei unbegründet, sagt Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler: „Wenn man weiß, dass bei der Kalkulation von einem Schnitzel mit 8,90 Euro der Wareneinsatz - selbst wenn alles bio ist - bestenfalls bei 70, 75 Cent liegt sind die agraischen Rohstoffe aus unserer Sicht sowieso viel zu billig.“

Auch Bio Austria-Obmann Johann Kreschischnig will Preis-Argumente gegen den Einsatz von regionalen Bio-Lebensmitteln nicht gelten lassen, sofern saisonal eingekauft werde. „Es gibt einen Beschluss des Kärntner Landtages aus dem Jahr 2014, wo ab 2018 30 Prozent Bio in allen Großküchen Kärntens eingesetzt werden sollen“, so Kreschischnig. Diese 30 Prozent seien leicht erzielbar, zum Beispiel alleine indem man nur Milchprodute und Kartoffel einsetze. Nur bei Schweine- und Hühnerfleisch sei der Preis deutlich höher als bei konventionellen Produkten. Diese Fleichsorten seien doppelt so teuer und deshalb wohl nicht für Großküchen tauglich.

Nächste Woche Messe in Pörtschach

Am Freitag, 12. Mai organisieren Land Kärnten, Landwirtschaftkammer und Bio-Austria eine Messe in Pörtschach bei der Entscheidungsträger von Großküchen auf regionale Produzenten treffen. Ziel ist, den Anteil der heimischen Lebensmittel in Gemeinschaftsverpflegungen zu erhöhen. Die Veranstaltung findet von 8.30 bis 16.30 Uhr statt.