Rückholaktion für junge Kärntner gestartet

Jedes Jahr verlassen etwa 1.000 Kärntner ihr Bundesland, um in anderen Bundesländern zu studieren oder zu arbeiten. Diese jungen Menschen sollen jetzt wieder zurück nach Kärnten geholt werden, fordert die heimische Wirtschaft.

In Kärnten gebe es kein Angebot für die Jungen, das sagte am Mittwoch Wirtschaftslandesrat Christian Benger (ÖVP). Er wolle das ändern. Bei den ersten Millstätter Wirtschaftsgesprächen, die am Donnerstag starten, sollen erstmals junge, leistungsorientierte Kärntner, die in Wien arbeiten und studieren, mit Wirtschaftstreibenden aus Kärnten zusammenkommen. Die Wirtschaftsgespräche sollen der Auftakt sein, um Kärntnerinnen und Kärntner aus anderen Bundesländern zurückzuholen.

„Massives Imageproblem"“

Philipp Kappler aus Wolfsberg studiert in Wien Wirtschaftsrecht und Politik. Er gründete den Verein „Junge Kärntner in Wien“ und kritisierte am Mittwoch die begrenzten Ausbildungsmöglichkeiten in Kärnten. Kärnten habe zu dem ein massives Imageproblem, so Kappler. Die Jungen müssten nach Wien oder gar ins Ausland gehen. Seiner Meinung nach müsste vor allem die Quote bei den Förderungen im Bereich der Forschung und Entwicklung von derzeit 2,9 Prozent auf über sechs Prozent angehoben werden. „Das ist wahnsinnig wichtig, um Hochqualifizierte wieder zurück nach Kärnten zu bringen“, so der junge Kärntner.

Einladung in die Landesregierung

Wirtschaftslandesrat Benger will künftig junge Menschen wie Philipp Kappler zur Sozialparntnersitzung in die Kärntner Landesregierung einladen, damit die Jungen formulieren können, was sie brauchen. „Wir müssen ihnen eine Bühne geben. Ihre Bedürfnisse sind unser Auftrag“, so Benger.

An den ersten Millstätter Wirtschaftsgesprächen nehmen zahlreiche Wirtschaftsbosse teil. Referent ist unter anderem Siegfried Wolf, Verwaltungsratsvorsitzender von Russian Machines LLC. Er wird über seine Erfahrungen in Kanada, den USA und Russland berichten. Auch Vizekanzler Reinhold Mittlerlehner, Staatssekretär Harald Mahrer und Wirtschaftslandesräte anderer Bundesländer sind dabei.