Wirtschaftskammer kritisiert „Amtsschimmel“

Einen Tag vor dem 1. Mai ruft die Wirtschaftskammer den „Tag der Arbeitergeber“ aus. Damit soll erinnert werden, dass vor allem mittelständische Betriebe Arbeitsplätze schaffen. Kritisiert werden vor allem die vielen bürokratischen Hürden.

180.000 Menschen arbeiten in Kärnten in der Privatwirtschaft, 70 Prozent davon sind in einem mittelständischen Betrieb beschäftigt. Diese Betriebe seien es, die Arbeitsplätze in der Region schaffen, betonte Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl am Freitag anlässlich des Tages der Arbeitgeber am 30. April.

Auch werden vier von fünf Lehrlingen in mittelständischen Betrieben ausgebildet. Dieses Bewusstsein sei für Mandl bei manchen noch lange nicht angekommen. Mit dem „Tag der Arbeitgeber“ - er findet einen Tag vor dem „Tag der Arbeit“ am 1. Mai statt - will die Wirtschaftskammer auf diesen Umstand aufmerksam machen.

„Ständig neue bürokratische Hürden“

Die Wirtschaftskammer kritisiert vor allem die steigende Bürokratie für Unternehmer. Das sei auch mit Zahlen zu belegen, so Peter Voithuber von der Klein- und Mittelunternehmensforschung Österreich: „Ständig werden neue Hürden aufgebaut, es wiehert nicht nur ein Amtsschimmel, sondern eine ganze Pferderanch.“ In den vergangenen zehn Jahren hätte es mehr als 70 arbeitsrechtlich-relevante Veränderungen für die Unternehmer gegeben. Konzerne würden bürokratischen Hürden leicht entkommen, etwa durch Abwanderung. Klein- und Mittelbetriebe, die mit ihren Familien und den Mitarbeitern im Land verankert sind, könnten das nicht, so Voithuber.

Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl sieht dennoch gute Ansätze mit den politischen Verantwortlichen in Kärnten etwa Genehmigungsverfahren künftig unternehmensfreundlicher abwickeln zu können. In einem Bundesland mit hoher Arbeitslosigkeit könnten so Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen werden. Und in Zeiten des beginnenden Wahlkampfes hofft Mandl, wie er sagt, dass dies auch umsetzbar sei.