„Offene Flamme“ zerstörte Wohnhaus

Im Klagenfurter Stadtteil Wölfnitz wurde ein zweistöckiges Wohnhaus bei einem Brand völlig zerstört. In dem Haus wohnen auch Mieter mit Migrationshintergrund. Mehrere Personen wurden verletzt. Eine offene Flamme wird als Ursache angenommen.

Ein gerichtlich beeideter Sachverständiger des Landeskriminalamtes stellte fest, dass der Brand von einem frei zugänglichen Carport im Hinterhof des Hauses ausgegangen ist. Brandursache sei eine „offene Flamme“ durch unbekannte Täter gewesen - unklar sei aber, ob diese vorsätzlich oder fahrlässig eingebracht wurde. Die Ermittlungen zur Ausforschung des Täters würden fortgesetzt.

Asylwerber Wölfnitz Wohnhaus Vollbrand

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Das zweistöckige Gebäude steht direkt neben der Bundesstraße. Kriminalbeamte versuchen derzeit die Brandursache zu klären.

Haus bei Eintreffen der Feuerwehr in Vollbrand

Als die Feuerwehren bei dem Mehrparteienhaus in Klagenfurt Wölfnitz ankamen, stand der obere Teil bereits in Vollbrand. Die Helfer mussten sich durch Matratzenlager kämpfen, die Räume waren teilweise mit Müll gefüllt. Zwei Bewohner mussten mit der Drehleiter aus dem ersten Stock gerettet werden, ein 59 Jahre alter Mann und eine 62 Jahre alte Frau erlitten Rauchgasvergiftungen, sie wurden im Klinikum Klagenfurt behandelt. Ein weiterer Bewohner wurde von einem Nachbarn in Sicherheit gebracht.

Wegen Wassermangels kamen alle Tanklöschfahrzeuge zum Einsatz. Wegen der Löscharbeiten musste die Turracher Bundesstraße bei Wölfnitz vorübergehend gesperrt werden. Erst kurz vor Mitternacht konnte „Brand aus“ gegeben werden. Einsatzleiter Otto Sommer von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt: „Es waren noch einige Glutnester nachzulöschen. Das Gebäude ist derartig schwer beschädigt, dass es unbewohnbar ist.“ Benachbarte Wohnhäuser wurden nicht unmittelbar gefährdet.

Mehrere kleine Brände geben Rätsel auf

Von der Polizei hieß es zuerst, dass Brandstiftung nicht auszuschließen sei. Laut Klagenfurter Berufsfeuerwehr gab es vor dem Großbrand mehrere kleine Brände - etwa von Mistkübeln. Das bestätigen auch die Nachbarn. Rocio Schweiger wohnt unmittelbar gegenüber. Sie war eine der ersten, die am Nachmittag Alarm schlug: „Wir haben geholfen, wo wir konnten. Ein Mann und eine Frau waren darin gefangen. Der Mann ist taub, er hat von dem Brand nichts mitbekommen. Wir sind noch immer unter Schock.“ Unter den Bewohnern befänden sich auch 14 Kinder.

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Das Haus ist polizeilich gesperrt. In dieser Woche gab es bereits vier kleinere Brände.

Matratzenlager erschwerten Personensuche

29 Menschen waren in dem dreistöckigen Haus untergebracht, darunter auch mehrere Asylberechtigte. Kurze Zeit war für die Einsatzkräfte unklar, ob tatsächlich alle Bewohner in Sicherheit gebracht werden konnten. Mehrere Matratzenlager im Haus erschwerten eine Begehung. Sommer dazu: „Es war im ersten Moment sehr schwer für uns, mit Wärmebildkameras einen Überblick zu verschaffen. Wir haben zur Sicherheit noch einmal das komplette Gebäude abgesucht, aber keine Personen mehr vorgefunden.“

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Stadt bietet Bewohnern Soforthilfe an

Das Sozialamt der Stadt Klagenfurt und die Stadtwerke Klagenfurt stellen den Betroffenen insgesamt 10.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung. Es wird auch nach einer Lösung für eine zwischenzeitliche Unterbringung gesucht. Die Bewohner des vom Brand zerstörten Wohnhauses sind fast durchwegs Österreicher. Eine Familie und eine Einzelperson sind syrischer Herkunft mit Asylwerberstatus. Für diese ist die Grundversorgung für Asylwerber des Landes Kärnten zuständig.