Klagenfurter Zahnarzt pleite

Der Klagenfurter Zahnarzt Christoph Langwieler musste am Dienstag Insolvenz anmelden. Die Überschuldung beträgt mehr als eine Millionen Euro. Der Betrieb soll fortgeführt werden.

Es wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet, heißt es vom Kreditschutzverband von 1870. Die Passiva betragen 1,22 Millionen Euro, die Aktiva liegen bei 145.000 Euro. Dazu zählt noch eine halbe Liegenschaft, die als überbelastet gilt. Von der Insolvenz sind fünf Mitarbeiter und 37 Gläubiger betroffen. Der Zahnarzt möchte den Betrieb in der St. Veiter Straße 34 weiter führen und dadurch eine Quote von 20 Prozent in drei Raten binnen 24 Monaten erfüllen.

Insolvenzursachen: Streit und falsche Beratung

Als Insolvenzursache gibt der Zahnarzt mehrere Gründe an. Zum einen sei die Ordination in Klagenfurt zu groß angelegt gewesen. Dadurch sei der Pachtzins zu hoch gewesen. Der Versuch, den Pachtzins in Klagenfurt durch eine Praxisgemeinschaft zu verringern, sei nicht gelungen. Der Zahnarzt arbeitete zusätzlich in einer Gruppenpraxis in Deutschland als Kassenarzt.

Weiters sei ein hoher Schaden durch eine Fehlberatung eines Steuerberaters entstanden, gab der Zahnarzt an. Eine Wiedergutmachung habe es bisher nicht gegeben. Zusätzlich hätten es noch in der Familie des Zahnarztes finanzielle Auseinandersetzungen gegeben.

Ein bis zwei Zahnarztinsolvenzen österreichweit

Nach Auskunft der Zahnärztekammer sind Insolvenzen bei Zahnärzten eher selten. Es gebe im Jahr ein bis zwei Fälle in Österreich. Meist gelinge es den Kollegen, Ordinationen - die nicht genug Ertrag erwirtschaften - noch rechtzeitig vor der Insolvenz zu schließen.