So macht sich der KAC vor dem Match „heiß“

Harte Musik vor einem Match, so stimmen sich die Rotjacken auf eine Partie ein. Eigene Musik gibt es nach den Trainings und natürlich einen Song, der nur bei Siegen gespielt wird. Erstmals verriet der KAC seine „Musikstrategie“.

Seit Freitag läuft in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) die „Best of seven“-Serie zwischen dem KAC und den Vienna Capitals. Nicht nur in der Halle, auch in den Kabinen herrscht eine ganz spezielle Atmosphäre. Von außen sind durch die Eisentüren lediglich laute Töne zu hören. Bei den Rotjacken entwickelte sich in den letzten Monaten eine Art Arbeitsteilung, was die Stimmungsmusik in den Katakomben betrifft.

Vor dem Match ist Verteidiger Thomas Vallant tonangebend - er dirigiert als „Kabinen-DJ“ die Rotjacken: „Bei uns hat sich das über die Jahre ergeben. Ich habe ein Computerprogramm für Musiklisten, mit dem ich mich seit meiner Jugend beschäftige. Einmal war Jamie Lundmark nicht dabei, und dann wurde einfach meine persönliche Playlist verwendet. Diese hören wir jetzt schon über zwei Jahre.“

KAC gegen Vienna Capitals

APA/Gert Eggenberger

Für solche Duelle braucht es die richtige Einstimmung

Harte Töne vor dem Match

Der Ablauf ist klar, so Vallant: „Nach den Trainings hören wir meist Hitparadenmusik. Direkt vor dem Spiel gibt es dann nur harte Sachen, wie zum Beispiel Festivalmusik von Martin Garrix oder Dimitri Vegas & Like Mike. Es sind hier eher ältere Lieder, die jeder kennt. Es ist auch merkwürdig, denn wenn die Musik mal nicht da ist, fehlt uns einfach etwas.“ Wenn die Mannschaft zwei Stunden vor den Matches in die Kabine komme, gebe es Remix-Versionen aus den Charts, auch Hip-Hop. Dann wisse auch jeder sofort, dass es kein gewöhnlicher Tag sei.

KAC-Stürmer und Arbeitsbiene Patrick Harand übernimmt nach den Matches das Kommando bei der KAC-Kabinenmusik. Es ist eine durchaus dankbare Aufgabe, bei 14 Siegen des KAC in den letzten 18 Spielen. „Ich bin immer nach einem Sieg an der Reihe. Unser Gewinnersong ist in dieser Saison ein Hit von Micaela Schäfer geworden, dessen Titel aber nicht ganz jugendfrei ist.“

KAC gegen Vienna Capitals

APA/Gert Eggenberger

Nicht immer wirkt das Aufputschen vor dem Spiel, wie bei den letzten zwei Niederlagen gegen die Vienna Capitals

Vorliebe für Österreich-Klassiker

Vom gebürtigen Wiener färbte die Vorliebe für deutsche Klassiker längst auch auf den Rest der Klagenfurter ab. „Nach unserem Siegerlied folgt dann meist der Song ‚Pocahontas‘. Dazu kommen dann noch deutsche Klassiker. Auch unseren Legionären gefallen die guten alten Scheiben von STS oder Austria3. Sie versuchen es zu singen, und auch der Rhythmus gefällt den Jungs. Die STS-Nummern ‚Griechenland‘ oder ‚Fürstenfeld‘ und auch der ‚Großvater‘ müssen immer dabei sein.“

Technisch ist das Thema Musik ein Kinderspiel, so Harand: „Wir haben die Lieder am Handy, dann wird mit dem Kabel oder per Bluetooth die Verbindung zur Soundanlage in der Kabine erstellt, und los geht’s. Auch der Trainer steht auf Musik. Er kommt manchmal rein und pfeift mit. Es kommt gut an und passt einfach.“

Hannes Orasche, kaernten.ORF.at