Konsumentenschutz: 140 Anfragen täglich

Fast 35.000 Menschen haben im Jahr 2016 den Konsumentenschutz der Kärntner Arbeiterkammer in Anspruch genommen, das sind rund 140 Anfragen täglich. Die meisten Anfragen gab es zum Miet- und Wohnrecht.

34.731 Anfragen wurden im Vorjahr an die Arbeiterkammer gestellt. Fast 410.000 Euro konnten für die Klienten erkämpft werden. Das kostenlose Service können alle Kärntner, unabhängig von einer AK-Mitgliedschaft, beanspruchen, sagte AK-Präsident Günther Goach bei einer Pressekonferenz in der AK in Klagenfurt. Die Mehrzahl der Anfragen wurden schriftlich oder am Telefon beantwortet. 6.878 Mal fanden persönliche Beratungen in der Arbeiterkammer statt.

Im Jahr 2015 waren es insgesamt 38.000 Anfragen, 650.000 Euro wurden für die Mitglieder erkämpft - mehr dazu in Arbeiterkammer erstritt 650.000 Euro (kaernten.ORF.at; 15.3.2016). Das Jahr 2015 sei bezüglich der erstrittenen Summe ein Ausreißer gewesen, heißt es aus der AK.

Mietrecht: Hilfe bei Betriebskostenabrechnung

10.752 Beratungen gab es 2016 zum Thema Miet- und Wohnrecht. Das ist rund ein Drittel aller Beratungen. Hauptsächlich ging es bei den Anfragen um den Wohnungszustand bei der Rückgabe, um Maklerprovisionen und die Kautionshöhe, aber auch um die Finanzierungsbeiträge der gemeinnützigen Genossenschaften und um die Berechnung der Miete. Die Arbeiterkammer hilft auch bei der Überprüfung der Betriebskostenabrechnung, „die für viele Bürger oftmals nicht zu lesen ist“, sagte der Leiter der Konsumentenschutzabteilung, Stephan Achernig. Von Mai bis Ende Juli bietet die Arbeiterkammer einen kostenlosen Betriebskostencheck an.

„Internetabzocke“ sorgt für viele Probleme

Einen erheblichen Anstieg der Anfragen gab es bei Geschäften im Internet. Die Zahl der Anfragen stieg um rund 1.000 auf etwa 3.300 Anfragen. Die Konsumenten werden oft mit Rechnungen von diversen Sexportalen, Auktionsplattformen und Webshops abgezockt", sagte Achernig. Auch die Phishing-Attacken, mit gefälschten Mails, Webseiten oder Kurznachrichten häufen sich. Immer wieder versuchen Betrüger sich geheime oder heikle Daten von Nutzern zu verschaffen. Die Arbeiterkammer warnt generell davor, Daten im Internet bekannt zu geben.

Eine AK-Mitgliedschaft braucht man übrigens nicht, um die Hilfe des Konsumentenschutzes in Anspruch zu nehmen. Jeder Kärntner findet kostenlose Unterstützung. "60 Prozent aller Hilfesuchenden sind keine AK-Mitglieder“, sagte Präsident Goach.

Viele Anfragen auch zu Dienstleistungen

Die zweitmeisten Anfragen gab es mit 4.306 Klienten zum Thema Dienstleistungen. Dazu zählen beispielsweise Verträge mit Handwerkern, Partnerinstituten oder Fitnesscentern. Oft würden Dienstleistungen nicht erbracht, oder es werden überhöhte Preise verlangt und Vertragskündigungen nicht akzeptiert, heißt es von der AK.

Rund 4.000 Mal leisteten die AK-Konsumentenschützer Hilfe bei Problemen im klassischen Konsumentenschutz´, beim Kauf von Produkten. Meist gab es eine Verweigerung von Gewährleistungsrechten oder vereinbarte Lieferfristen wurden nicht eingehalten. Beinahe 3.000 Beratungen gab es zum Thema Telekommunikation: „Hauptsächlich handelte es sich dabei um unbeabsichtigt bestellte Abonnements, die von der Handyrechnung abgezogen wurden und erst Monate später auffielen“, sagte Achernig.

AK gegen Bankomatgebühren

Bei der Pressekonferenz sprach sich die Arbeiterkammer neuerlich klar gegen Bankomatgebühren aus und forderte ein gesetzliches Verbot. Weitere Forderungen: Verhältnismäßigkeit von Inkassokosten, Rücktrittsrechte bei Messekäufen sowie Gruppenklagen bei gleichartigen Ansprüchen und zusätzliche Sicherheitsmechanismen bei ungesicherten WLAN-Netzen.

Als positiv bewertet die AK die Abschaffung der Roaminggebühren. Die Handynutzung im Ausland wird mit 15. Juni 2017 günstiger, ab dann könne das Tarifpaket wie zu Hause genutzt werden. Überraschend hohe Telefonrechnungen sollten dann der Vergangenheit angehören.

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