Niedrigwasser macht Stromerzeugern Probleme
Die Grundwassersituation sei angespannt, aber nicht dramatisch, sagt Christian Kopeinig von der Landeshydrologie: Es habe wenig geregnet oder geschneit, aber im vergangenen Jahr habe es über verhältnismäßig viel Niederschlag gegeben. „Wir sind jetzt schon unter den mittleren Verhältnissen, aber es gibt noch keine extremen Verhältnisse. Es ist trocken, aber nicht extremst trocken.“
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Wasserlieferungen vorerst kein Thema
An der Sattnitz, im Süden von Klagenfurt, trat das Wasser vor drei Jahren über die Ufer. Heute ist das Gegenteil der Fall. Die Sattnitz führt Niederwasser, wie auch die meisten anderen Flüsse in Kärnten. Denn so wenig Niederschlag - Regen und Schnee - wie in diesem Winter gab es das letzte Mal in den 1970iger-Jahren.
Auf das Grundwasser hat das, zumindest derzeit, noch keinen Einfluss. Wasser-Zulieferungen seien laut dem Experten noch kein Thema: „Die Abflüsse der Flüsse sind zwar unter den mittleren Verhältnissen, aber wir hatten es schon trockenere. Es gibt trockenere und feuchtere Jahre, voriges Jahr war es sehr feucht und die letzten Monate waren zwar trockener, aber das ist der Normalfall.“
In Kötschach-Mauthen bespielsweise war heuer der dritttrockenste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Grund dafür war die Großwetterlage, so der Meteorologe. Die meisten Störungsfronten zogen an Kärnten vorüber.
Trockenste Winter seit 40 Jahren
Die KELAG kann durch die Trockenheit derzeit weniger Strom erzeugen. Es fehle vor allem in Oberkärnten die Schneeschmelze, sage Manfred Freitag von der KELAG: "Wir stehen derzeit bei ungefähr 20 Prozent unter dem 20-jährigen Schnitt. Dieser werde als Basis für die Budgetierung des Wirtschaftsjahres herangezogen. „Man darf nicht vergessen, dass Jänner und Februar schwache Monate waren.“
Eine Prognose für das ganze Jahr auf der derzeitigen Wasserführung abzugeben wäre nicht seriös. Die Schneelage im Einzugsgebiet der Kraftwerksgruppe Fragant betrage - bezogen auf das vergangene Jahr - lediglich 55 Prozent „Das fehlt uns natürlich bei der Schneeschmelze.“
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Kaum Strom erzeugt im vergangenen Jahr
Laut Freitag bedeute das, dass über das Jahr gesehen weniger Strom erzeugt werden könne. Was das konkret bedeute, sei aus heutiger Sicht noch nicht vorhersagbar. Bis Dezember könne sich noch viel ändern: „Wir würden uns natürlich kräftigere Abflüsse wünschen, damit wir die Stromerzeugung als erneuerbar in einen bestimmten Prozentsatz sicherstellen können“, so Freitag. Ein feuchtes Frühjahr könnte den ganzen Prozentsatz noch umkrempeln.
Noch in den letzten Stunden des heurigen Winters wird sich die Bilanz verbessern: In der Nacht auf Mittwoch sollen bis zu 40 Millimeter Niederschlag - Schnee oder Regen - fallen.