Geflohener Häftling weiter auf der Flucht

Nach dem 35 Jahre alten Mann aus Serbien, der am Freitag mit einem Müllwagen aus der Jusitzanstalt Klagenfurt geflüchtet ist, wird nach wie vor gefahndet. Die Ermittler erhoffen sich Hinweise durch die Befragung der Mithäftlinge.

Ob sich der 35-Jährige, der wegen Vermögensdelikten und Urkundenfälschung eingesperrt war, ins Ausland oder Richtung Wien absetzte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Justizanstalt Klagenfurt wollte am Montag unter keinen Umständen Details preisgeben. Alles sei noch viel zu früh, sagte der Sprecher der Justizanstalt, Harald Streicher, und verwies an das Ministerium in Wien weiter.

Vermutlich während der Fahrt von Lkw gesprungen

Am Freitag um 10.20 Uhr fuhr der Lkw mit dem Müll der Justizanstalt - und mit dem Serben im Müllsack - jedenfalls wieder ab, quer durch die Landeshauptstadt in Richtung Mülldeponie Hörtendorf. Auf dem Weg dorthin dürfte der 35-Jährige abgesprungen sein. Der Lkw hatte seitlich nämlich nur Plastikplanen, war also entsprechend leicht zu öffnen.

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ORF/Bernd Radler

Mit diesem Müllwagen flüchtete der Serbe

Kernfrage bleibt, wie viele Mithäftlinge von diesem offensichtlich geplanten Ausbruch gewusst haben. Es ist wohl nicht davon auszugehen, dass auch Justizwachebeamte eingeweiht waren - mehr dazu in Häftling in Müllwagen geflohen.

Vor Entscheidung über Zukunft von Justizanstalt

Abseits der Ermittlungen in diesem Fall muss auch geklärt werden, wie es mit der Justizanstalt in Klagenfurt überhaupt weitergeht. Zur Zeit werde geprüft, ob die Justizanstalt überhaupt neu gebaut werde. In den kommenden Wochen werde es eine Entscheidung auf höchster Ebene geben, sagte Josef Schmoll aus dem Justizministerium. Faktum ist, dass das Gebäude höchst sanierungsbedürftig ist. Neubauten von Justizgebäuden soll es dem Verbnehmen nach auch in anderen Bundesländern geben.