Impressionen aus Paris als Holzfigürchen

Momentaufnahmen aus Paris, aber nicht gemalt oder fotografiert, sondern in Form von winzigen, geschnitzten Holzfiguren präsentiert Lorenz Friedrich. Der junge St. Veiter Künstler stellt derzeit in der Stadtgalerie aus.

Lorenz Friedrich arbeitete sechs Monate lang im Künstleratelier der Stadt Klagenfurt in Paris und war absolut begeistert. Ihn inspirierte die Seine-Metropole zu zahlreichen neuen Arbeiten. Die Ausstellung „Sammlung“ ist von Mittwochabend bis 26. März im Living Studio der Stadtgalerie Klagenfurt zu sehen.

Paris in Bildern Minitaturen

ORF/Michaela Monschein

Alleine in „Seiner“-Metropole

Durch das Stipendium hatte er ein wenig Zeit, sich auf ein Projekt zu konzentrieren, bei dem jeden Tag eine wenige Zentimeter große Holzfigur entstand, so Lorenz: „Nachdem ich bis jetzt erst ein halbes Jahr oder ein Jahr alleine gelebt habe, war das schon anders, weil ich in Paris auch ganz alleine war. Das Leben gestaltet sich somit ganz anders und man konzentriert sich auf andere Sachen. In Paris konzentriert man sich ganz besonders auf die eigene Arbeit.“

Lorenz brachte sich französisch selbst bei

Die französische Sprache brachte sich der junge Künstler selbst in Paris bei. Im Hochsommer, als Hitze am größten war, lernte er im Park. Seinen Alltag gestaltete er ganz routiniert, zuerst wurde gearbeitet und dann weiteres Material besorgt. Vor allem auf langen Spaziergängen erkundete er die Stadt Paris - Der Künstler als Beobachtender, als Betrachter.

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Lorenz sagte dazu: „Es kommen auch Betrachter vor, die ich im Louvre beobachtet habe. Das ist übrigens der Titel von all den kleinen Figuren, die kleinen Betrachter und Betrachterinnen. Wenn ich Ausstellungen besuche, interessieren mich nicht nur die Kunst, die Architektur und die Räumlichkeiten, sondern auch die Menschen die sich dort bewegen, wie sie betrachten oder wie ich selber betrachte".“

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Vom Holzklotz zum Poser

Friedrich baute schon ganze Plätze nach und bevölkerte sie mit seinen winzigen Figuren oder baute eine Figur in eine Glühlampe ein. In der neuen Ausstellung tauchen immer mehr Frauenfiguren auf: "Das hat vielleicht damit zu tun, dass ich mich selbst als Modell nehme, also ich fotografiere mich in diesen verschiedenen Posen. Da hat sich mit der Zeit eine Routine ergeben, dass ich die Fotos nicht mehr unbedingt brauche und oft frei auf diese Holzklötze diese Posen zeichnen kann, deshalb kommen da mehr Frauen vor. Für mich sind die immer flott unterwegs, fast zu schnell. Auch in Paris ist mir das bei meinen Spaziergängen aufgefallen, sagte der junge St. Veiter Künstler.

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Figuren „tanzen aus der Reihe“

Es ist sicher kein Zufall, dass eine der gezeigten Arbeiten „Aus der Reihe tanzen“ als Titel bekommen hat. Viele Figuren stehen ordentlich in den verschiedensten Posen an dem ihnen zugedachten Platz, nur eine bricht aus dem Raster aus. Friedrichs geschnitzte Figuren sind klein, denn er selbst ist ein Mensch, der lieber arbeitet und zeigt was er kann, als dass er darüber viel spricht. Text und Schreiben seien ihm aber wichtig. Seine Aufzeichnungen aus Paris stelle er ebenfalls aus. Viele Seiten mit handgeschriebenen Beobachtungen, Inspirationen zum Beispiel aus Filmen.

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