Schwierige Jobsuche für Asylberechtigte

Nur in sechs Prozent der Kärntner Betriebe arbeiten Asylberechtigte. Das liegt laut AMS an mangelnden Sprachkenntnissen und der fehlenden Qualifikation, Interesse der Betriebe sei aber vorhanden.

Es gibt zwei wesentliche Gründe, warum anteilsmäßig nur wenige anerkannte Flüchtlinge in den heimischen Betrieben eingestellt werden, sagte Franz Zewell, der Leiter des Arbeitsmarktservice Kärnten: Die Sprache und die Qualifikation. Es habe sich gezeigt, dass die Qualifikationen nach Ländern sehr unterschiedlich seien. Es gebe oft gut ausgebildete Menschen aus dem Dienstleistungsbereich wie Verkäufer oder Frisöre. Dann gebe es die Gruppe der Kraftfahrer oder Mechaniker. Ein guter Teil sei aber auch dabei, die Analphabeten seien. Für die sei es am schwierigsten.

Zehn Prozent in Hilfsberufen

Die Vorgemerkten beim AMS nahmen um rund 48 Prozent zu. Finden sie einen Job, dann nur in wenigen Bereichen, so Zewell. Zehn Prozent könne man ohne weitere Maßnahmen in Hilfsbereichen wie als Küchenhilfen, Abwäscher oder am Bau unterbringen. Das gelinge mit über 200 Aufnahmen pro Jahr. Insgesamt dauert es aber zwei bis drei Jahre, um sie nachhaltig zu integrieren.

Natürlich seien die Qualifizierungen nicht mit dem Ausbildungssystem in Österreich vergleichbar, sagte Zewell. Der Teil von Maturanten und Akademikern sei klein. Hier müsse immer erst abgeklärt werden, ob die Ausbildung auch in Österreich anerkannt werde: „Rund ein Drittel sei gebildet, ein kleiner Teil bis zu zehn Prozent auch sehr gut. Alle Kenntnisse müssen aber überprüft und mit Weiterbildung angepasst werden.“

Werte- und Deutschkurse

Das AMS Kärnten stellt für Deutschkurse und andere weiterbildende Maßnahmen, für Anpassung von Berufsausbildungen rund zwei Millionen Euro zur Verfügung. Die Bereitschaft von heimischen Betrieben, einen Flüchtling aufzunehmen, sei groß, meinte Zewell. Kulturelle Probleme will man mit Wertekursen, die in den Deutschkursen integriert sind, abfangen. In Kärnten sind momentan 726 anerkannte Flüchtlinge beim AMS gemeldet. 150 davon sind in Schulungen.

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