2016 mehr Tote im Hochgebirge

Im letzten Jahr sind im Hochgebirge mehr Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt wurden 38 Todesfälle im alpinen Gelände gezählt, 2015 waren es 32. Einen erkennbaren Negativtrend gibt es laut Alpinpolizei nicht.

Die Alpinpolizei in Kärnten meldet für 2016 einen Anstieg bei der Anzahl von Todesfällen im alpinen Gelände. Dabei handelt es sich allerdings nicht nur um klassische Berg- und Wanderunfälle: In die Statistik fließen auch Todesfälle bei Waldschlägerungsarbeiten, Verkehrsunfälle in höheren Lagen und Suizide, die im Hochgebirge verübt werden, mit ein.

Dreizehn Tote bei Wanderungen

Der Leiter der Kärntner Alpinpolizei ist Josef Bierbaumer. Ihm zufolge bewegt sich die Anzahl der Bergtoten Jahr für Jahr in annähernd demselben Bereich - auch wenn es Ausreißer nach oben und unten gebe. „Wir hatten drei Wandertote mehr als im Vorjahr - insgesamt sind dreizehn Personen bei Wanderungen ums Leben gekommen, einige sind beim Flugsport abgestürzt. Wir hatten einen tödlichen Paragleiterunfall, einen tödlichen Hubschrauberabsturz und einen tödlichen Segelflugabsturz.“

Am meisten Aufsehen und auch internationale Anteilnahme erregte hierbei der Absturz von Kunstflieger Hannes Arch - mehr dazu in Das lief vor dem Absturz falsch.

Verkehrsunfälle fließen in Statistik ein

Bei Notfällen im hochalpinen Gelände sind neben der Alpinpolizei auch die freiwilligen Helfer der Bergrettung im Einsatz. Hier geht es um Unfälle beim Bergsteigen oder auch um Lawineneinsätze, für 15 Menschen kam heuer die Hilfe zu spät. Ausrücken muss die Alpinpolizei allerdings auch bei anderen Unfällen in höheren und unwegsamen Lagen. Bierbaumer: „Es sind auch Forstunfälle in unwegsamen Gelände dabei oder Verkehrsunfälle - wenn z.B. in Heiligenblut jemand mit dem Motorrad auf der Glocknerstraße über die Leitschiene fällt, dann ist er aus schwierigstem alpinen Gelände zu bergen. Dafür braucht es Beamte, die speziell ausgerüstet und ausgebildet sind.“

Suizidrate rückläufig

Diese Verkehrsunfälle tauchen also ebenfalls in der Statistik auf, obwohl sie nicht dem klassischen Bergsport zuzurechnen sind. Gesunken ist die Anzahl der Selbstmorde im alpinen Gelände. 2016 verübten vier Menschen Suizid, 2015 waren es noch neun. Die österreichweit meisten Todesfälle in Bergregionen gibt es in Tirol, dort kamen im Vorjahr mehr als doppelt so viele Menschen im Gebirge um, wie in Kärnten.