Betrug: In „afrikanische U-Bahn“ investiert

Eine laut Polizei „intensive Bekanntschaft“ hat eine 72-jährige Kärntnerin im Internet mit einem Briten geschlossen. Als der Mann sie um Geld für ein U-Bahn-Projekt in Nigeria bat, überwies die Frau mehrere zehntausend Euro.

Die 72-jährige Pensionistin aus Spittal entdeckte im Oktober in einem sozialen Netzwerk das Profil eines angeblich 68-jährigen Mannes aus Liverpool. Die Frau nahm Kontakt mit dem vermeintlichen Briten auf, es entwickelte sich laut Polizei eine „intensive Bekanntschaft“. Die beiden hatten zuerst über dieses Netzwerk, später dann per E-Mail und über ein Videochatportal Kontakt.

Geld für Steuern und Zoll

Der Mann erzählte der Kärntnerin, dass er in Lagos (Nigeria) eine U-Bahn bauen will. Die von ihm dazu benötigten Waren und Werkzeuge wären in einem Lagerhaus in Lagos eingelagert. Er müsse, bevor er die Waren und Werkzeuge entnehmen könne, Lagergebühr, Steuern und Zoll bezahlen. Also bat er die Frau, ihm mit Geld auszuhelfen. Die Frau überwies in der Zeit von September bis November 2016 insgesamt mehrere Zehntausend Euro auf ein Konto einer nigerianischen Bank. Im Zuge von Ermittlungen wurde die Kärntner Polizei auf den Fall aufmerksam, die Ermittlungen laufen.

Weiter steigt die Internetkriminalität an. Laut dem jährlichen Cybercrime-Report des Bundeskriminalamts stiegen duie Anzeigen auch im letzten Jahr deutlich. Auffällig ist allerdings der verstärkte Trend des Vordringens von Cybercrime ins „wirkliche Leben“: Verbrechensformen wie Betrug, Erpressung und Nötigung mit den Mitteln der Informationstechnologie - mehr dazu in Cybercrime mischt sich mit „wirklichem Leben“.

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