Mehr Polizeipräsenz nach Berlin-Attentat

Nach dem Attentat in Berlin wird auch in Kärnten die Polizeipräsenz bei Christkindlmärkten und „neuralgischen Punkten“ erhöht. Im Einsatz werden auch Zivilstreifen sein.

Montagabend raste ein Terrorist mit einem Lkw über den Berliner Adventmarkt bei der Gedächtniskirche, zwölf Menschen wurden getötet, ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen – mehr dazu in news.ORF.at. Nach den Terroranschlägen gebe es seit zwei Jahren eine erhöhte Gefahrenlage - und genauso lange gebe es in Kärnten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, sagt Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß. Diese würden nun aufgrund der aktuellen Vorfälle nochmals verstärkt. Bei Weihnachtsmärkten und an „neuralgischen Punkten“ werde etwa die Streifentätigkeit erhöht.

Kohlweiß: Neue Form des Terrorismus

„Wir werden außerdem Maßnahmen setzen, die für die Bevölkerung nicht sichtbar sein werden“, so Kohlweiß. Es werden Zivilstreifen im Einsatz sein, aber auch mehr uniformierte Kollegen auf der Straße sein. Insgesamt konzentriere sich die Polizei in Kärnten dabei nicht nur auf Weihnachtsmärkte, sondern auf alle Punkte, an denen es zu größeren Menschenansammlungen kommt.

Durch die neue Form des Terrorismus, der sich zunehmend radikaler Einzeltäter bediene, könne man keinen Bereich mehr als potentielles Anschlagsziel ausschließen. Der Verfassungsschutz bekomme täglich Hinweise, denen nachgegangen werde. Konkrete Hinweise für Anschläge in Kärnten gebe es aber derzeit nicht, betonte die Polizeichefin.

„Die Stimmung ist gedrückt“

„Die Stimmung in Berlin ist gedrückt“, sagt der in Berlin lebende Kärntner Oskar Hinteregger, Chef der Österreich Werbung in Berlin. Den betroffenen Weihnachtsmarkt kennt er sehr gut: „Die Ironie ist, dass es wenig so idyllische Plätze in Berlin gibt. Und ausgerechnet dort haben sich solche Dramen abgespielt.“

Iris Holborn Berlin

privat

Iris Holborn aus dem Maltatal

Nur fünf Minuten vom Weihnachtsmarkt entfernt hat Iris Holborn aus dem Maltatal ihren Laden, in dem sie Spezialitäten aus Österreich anbietet. Die Betroffenheit ihrer Kunden sei am Tag nach dem Anschlag sehr groß, erzählt sie: „Es ist schrecklich, mir fehlen die Worte.“ Zahlreiche besorgte Verwandte aus Kärnten hätten sie am Dienstag bereits kontaktiert: „Danke, das hat mich sehr gerührt.“

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