Lösung für „illegale“ Polytechnikumsschüler

Weil ein Fehler bei ihrer Aufnahme passierte, sind sieben Schüler des Polytechnikums Althofen mitten im Schuljahr vom Unterricht ausgeschlossen worden. Nun dürfen sie nach Intervention des Bildungsreferenten die Schule weiter besuchen.

Neun Pflichtschuljahre sind in Österreich zu absolvieren. An der Schnittstelle dieses neunten Schuljahres kommt es aber für Schüler immer wieder zu Problemen. Nämlich dann, wenn mit dem Eintritt in eine höhere Schule erst eine Matura angestrebt wird, sich dann aber herausstellt, dass die Schule doch nicht das Richtige ist. So geschah das auch im Fall der sieben Schüler, die ihr neuntes Schuljahr in der HTL absolvieren, aber durchfielen. Um nun doch noch ein positives Jahreszeugnis zu bekommen, meldeten sich die sieben in der Polytechnische Schule Althofen an. Dieser Wechsel von einer Bundesschule zurück in eine Landesschule ist seit 2013 verboten.

Direktorin öffnete neue Klasse

Statt aber die Schüler darauf aufmerksam zu machen, eröffnete die Direktorin eine neue Klasse mit zwei Lehrern und nahm die Schüler auf. Drei Monate nach Schulbeginn wurde dieses Vorgehen entdeckt, die Folge war ein Hinauswurf der Schüler mitten im Schuljahr. Das wäre auch rechtlich korrekt, sei aber nicht zu verantworten, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), der auch Landesschulratspräsident ist.

Er lässt die sieben Schüler weiter unterrichten: „Sie wären auf der Straße gestanden. Man bemüht sich noch um andere Lösungen, aber stellen sie sich vor, jetzt vor Weihnachten irgendwo reinzukommen ist nahezu unmöglich.“ Die sieben seien unverschuldet in die Situation geraten, daher habe er hier geholfen.

Direktorin muss sich verantworten

Früher war der Gesetzestext etwas breiter gefasst, sagte Kaiser, damit Schüler doch noch zu einem positiven letzten Schuljahr kommen konnten. Er will das Thema bei der nächsten Konferenz der Bildungsreferenten vorbringen. Die Direktorin der Polytechnischen Schule in Althofen wird wohl mit einem Disziplinarverfahren bei ihrem Arbeitgeber, dem Land Kärnten, rechnen müssen.