Industrie vergibt Stipendien an Hochbegabte

Kärntner Industrie und Wirtschaft vergeben wieder Exzellenzstipendien an herausragende Kärntner, die im Ausland an Eliteunis studieren oder forschen wollen. Sechs Stipendien in der Höhe von je 10.000 Euro werden vergeben.

Zum sechsten Mal werden diese Exzellenzstipendien von der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer gemeinsam mit einigen Unternehmen ergeben. Diese Stipendien sollen gezielt Leistungsbereitschaft fördern und damit den Wirtschaftsstandort Kärnten stärken, denn viele Studenten gehen jedes Jahr ins Ausland, um zu studieren und kommen nach Abschluss ihres Studiums nicht wieder zurück.

Abwanderung der Forschungselite

Jeder zweite Euro wird in Kärnten mit dem Export verdient, heimische Unternehmer wünschen sich an internationalen Maßstäben geschulte Mitarbeiter. Firmen beklagen, dass die Akademikerquote unter Österreichs Auswanderern zehnmal höher sei als unter denen, die einwandern. Diesem so genannten Braindrain soll mit der Förderung exzellenter junger Wissenschaftler entgegen gewirkt werden.

Otmar Petschnig, Vorstandsmitglied der Industriellenvereinigung: „Wir wollen alles tun, um die diese hochtalentierten und -qualifizierten Mitarbeiter nicht für den Standort zu verlieren. Für uns ist es ein Problem, dass wir durch das geringe Exzellenz-Angebot in Österreich, alle ins Ausland ‚zwingen‘. Exzellenz-Ausbildung findet fast ausschließlich außerhalb unserer Staatsgrenzen statt. Aber wir wollen ihnen anbieten, kommt doch bitte zurück.“

Wirtschaft braucht kluge Köpfe

Insgesamt sechs Exzellenzstipendien in der Höhe von je 10.000 Euro werden auch heuer vergeben. Sie sollen Mut zu Leistung und Wettstreit vermitteln, sind aber auch ein Bekenntnis zu einer Art Bildungselite, wie sie im Ausland weitaus stärker gefördert und gefordert werde, sagte Petschnig: „Wir haben keine einzige Universität, die in irgend einem wissenschaftlichen Ranking unter den Top-100 ist. Das ist für uns und den Wirtschaftsstandort Kärnten und Österreich wirklich eine problematische Situation.“

Für ein Exzellenzstipendium bewerben sich alljährlich bis zu 40 junge Wissenschaftler aus den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Einreichungen sind noch bis 15.Dezember möglich. Die Bewerber dürfen nicht älter als 30 Jahre alt sein, sie müsen die österreichische Staatbürgerschaft, einen Bezug zu Kärnten sowie ein abgeschlossenes Bakkalaureatsstudium haben. Die Mindeststudiendauer im Ausland beträgt sechs Monate.

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