Parkgebühren: Kärnten schneidet gut ab

Auch wenn so mancher Autofahrer es nicht glauben wird: Die Parkgebühren in Kärnten sind im Vergleich zu anderen Städten - national und international - weniger hoch wie gedacht. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Verkehrsclub Österreich.

Eine Stunde Parken kostet in London 5,40 Euro. In Kopenhagen sind es 4,20 Euro, in Berlin 3,00 Euro. In Klagenfurt zahlt ein Autofahrer 1,20 Euro – wie Klagenfurt in dieser Untersuchung überhaupt gut - oder besser gesagt „billig“ - abschneidet.

Parkende Autos und Gehsteig in der Hadikgasse in Penzing

ORF

Auch im Österreichvergleich relativ billig

Das Parken ist in Österreichs Städten im europäischen Vergleich günstig, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Klagenfurt habe - verglichen mit den anderen Landeshauptstädten - den drittniedrigsten Tarif. Eine Stunde Parken kostet etwa in Graz 1,80 Euro, in Salzburg sind es 1,50 Euro und in Wien 2,00 Euro. Noch billiger als in Klagenfurt parkt man in Kärnten übrigens in Wolfsberg. Dort kostet eine Stunde Parken 70 Cent und auch in Villach braucht man nur einen Euro, um sein Auto eine Stunde lang in der Parkzone abstellen zu können.

Autos meist nur eine Stunde im Einsatz

Im Schnitt sind Kärntens Autos nur eine Stunde pro Tag im Einsatz, die restlichen 23 Stunden parken sie entweder auf privaten oder öffentlichen Flächen. Vor allem in den Städten konkurrieren Parkplätze mit anderen Nutzungen, wie Wohnungen, Bürogebäude, Grün- und Freizeitflächen oder Platz für Busspuren, Radinfrastruktur und breitere Gehwege. "Die Anzahl der Parkplätze und die Höhe der Parkgebühr haben großen Einfluss auf die Verkehrsbelastung in der Stadt. Viele Parkplätze bringen viel Autoverkehr in die Stadt und damit Staus, schlechte Luftqualität und eine Verringerung der Lebensqualität.

Werden hingegen Parkplätze mit Maß und Ziel angeboten und die Einnahmen aus den Parkgebühren für die Verbesserung der Alternativen zum Auto verwendet, dann kommen mehr Menschen umweltfreundlich in die Stadt, es gibt weniger Staus und mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger. Das stärkt auch die Nahversorgung. Die besten Einkaufsstraßen in den Orten sind verkehrsberuhigte Bereiche oder überhaupt Fußgängerzonen", betonte VCÖ-Experte Markus Gansterer.

VCÖ will Reform - auch Wohnen würde billiger

Der VCÖ spricht sich für ein flächendeckendes Parkraummanagement in den Städten aus. Zudem sei die Pkw-Stellplatzverpflichtung, die derzeit für Wohn- und Bürogebäude besteht, umfassend zu reformieren. „Die derzeitige Regelungen erhöhen die Kosten des Wohnbaus und machen damit das Wohnen teurer“, weist VCÖ-Experte Gansterer auf die Folgen hin. Die Pkw-Stellplatzverpflichtung erhöhe die Baukosten um 50 bis 250 Euro pro Quadratmeter, bei Tiefgaragen koste die Errichtung eines Pkw-Parkplatzes rund 15.000 Euro.

Carsharing und E-Fahrräder als Alternative

Statt der Pkw-Stellplatzverpflichtung sind Sharing-Angebot (von Carsharing, über E-Fahrräder und E-Mopeds bis zu Lastenfahrrädern) in Wohnanlagen für die Bewohnerinnen und Bewohner kostengünstiger und verringern zudem die Verkehrsbelastung in den Städten.

Sinke der Bedarf an Pkw-Parkplätzen, könnten freiwerdende Flächen für breitere Gehsteige für Fußgängerinnen und Fußgänger, für die Verbesserung der Radinfrastruktur oder für zusätzliche Grünflächen verwenden werden, so der VCÖ.

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