Ost-West-Gefälle bei LWK-Wahl

Während bei der Landwirtschaftskammerwahl am Sonntag Oberkärnten mehrheitlich schwarz wählte, entschieden sich in den Bezirken Wolfsberg und Feldkirchen die Wähler eher für die Freiheitlichen und unabhängigen Bauern. Die Grünen wurden großteils in den Städten gewählt.

Mit dem Verlust von zwei Mandaten und damit der absoluten Mehrheit ist der ÖVP-Bauernbund ein Verlierer der Landwirtschaftskammerwahl, auch wenn er stärkste Fraktion blieb. Am Besten konnte sich die Liste in den Bezirken Spittal an der Drau, Wolfsberg und Hermagor behaupten. Dort wurde die absolute Mehrheit mit mehreren Prozentpunkten Überhang abgesichert. In Wolfsberg hat die freiheitliche Bauernschaft 8,6 Prozent dazu gewonnen.

Der Bauernbund verlor exakt zehn Prozent, hält dort aber nach wie vor die absolute Mehrheit mit 54,1 Prozent. Als „schwarze Hochburgen“ gelten die Gemeinden Heiligenblut und Berg im Drautal mit jeweils über 80 Prozent. In Gmünd, der Heimatgemeinde von Spitzenkandidat Johann Mößler, erreichte der Bauernbund rund 62 Prozent.

FPÖ im Bezirk Feldkirchen vor Bauernbund

Die Freiheitlichen und unabhängigen Bauern legten in den Bezirken Wolfsberg und Feldkirchen am stärksten zu. Im Bezirk Feldkirchen liegen die Freiheitlichen mit 46 Prozent sogar vor dem Bauernbund, der es auf 41 Prozent der Stimmen schaffte. Eine Dreiviertel-Mehrheit mit 75 Prozent für die FPÖ gab es in der Gemeinde Mühldorf, der Heimatgemeinde von Kurt und Uwe Scheuch.

Verluste für SPÖ in Villach-Land und Hermagor

Die SPÖ-Bauern verloren neben dem Bauernbund Stimmen und Mandate. Die größten Verlust mussten sie in den Bezirken Villach-Land und Hermagor mit jeweils rund fünf Prozent hinnehmen. Ein auffälliges Plus von 15 Prozentpunkte gab es etwa in der Gemeinde Bad Bleiberg mit 41 Prozent, knapp hinter dem Bauernbund an zweiter Stelle.

74 Prozent in Zell für Südkärntner Bauern

Die Südkärntner Bauern gewannen ein Mandat dazu, obwohl durch die eigene Kandidatur der Grünen die indirekte Unterstützung dieser Partei wegfiel. Im Bezirk Völkermarkt erreichte Spitzenkandidat Franz-Josef Smrtnik sogar die relative Mehrheit mit 38 Prozent, um fünf Prozentpunkte mehr als der Bauernbund. Das beste Ergebnis wurde in der zweisprachigen Gemeinde Zell/Sele mit 74 Prozent erzielt.

Viele Grün-Wähler in Klagenfurt und Villach

Die Grünen Bäuerinnen und Bauern schafften erstmals den Einzug in die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer. Die besten Ergebnisse konnten sie in den Städten Klagenfurt und Villach erreichen.

Nach dem Wahlgang am Sonntag ist der Bauernbund künftig mit 18 Mandaten im Bauernparlament vertreten, die Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft mit neun Sitzen, die SPÖ-Bauern mit vier, die Südkärntner Bäuerinnen und Bauern ebenfalls mit vier und die Grünen Bäuerinnen und Bauern mit einem Mandat - mehr dazu in Bauernbund verliert absolute Mehrheit.

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