Im Gailtal ist der Bär los
Landwirt Michael Abuja sah den Bären am Donnerstag gegen 21.30 Uhr mitten in Vorderberg oberhalb des Friedhofs. Das Tier sei die Straße entlang gelaufen und dann hinter einem Stall verschwunden. Zuerst habe er sich sehr erschreckt, weil das Tier mitten im Ort herumlief, so Abuja. Als Landwirt freue ihn das weniger, auch wenn der Bär bisher nichts angestellt habe.
Michael Abuja
Bärenanwalt Gutleb sagte, man könne natürlich nicht genau sagen, ob es sich bei den nächtlichen Sichtungen immer um denselben Bären handelt, es sei aber nahe liegend. Den Sommer über seien in den Bergen von fünf bis sechs Bären rund 50 Schafe gerissen worden, es könne nun sein, dass ein Jungtier den Schafen in die Ortschaften folge. Quasi ein letzter Bissen vor der Winterruhe.
„Ortschaften stark frequentiert“
In der Nacht seien die Ortschaften ziemlich stark frequentiert, so Gutleb. Für einen Bären macht es nachts wenig Unterschied, ob er sich im freien Land oder in der Nähe einer Siedlung mit Häusern befinde. Er nähere sich ja nicht den Menschen an.
Rund um den Nikolaustag beginne meist die Winterruhe, so Gutleb. Die Bären hätten sich ihre Schlafplätze schon ausgesucht, denn wenn es schneie, sei es zu spät. Es handelt sich aber nicht um Höhlen, die sind zu feucht und zugig. Bären bevorzugen kleine Löcher, die im Winter zuschneiden und dadurch gut isolieren. Denn die Bären, die in Kärnten umherstreifen hätten nur eine Schulterhöhe von rund einem Meter, so Gutleb. Die meisten Sichtungen heuer habe es im Bereich Karawanken und Karnische Alpen gegeben, vom Wurzenpass bis nach Hermagor.