Erhöhte Uranwerte in Oberkärntner Trinkwasser

Bei Trinkwassermessungen in Flattach, Mallnitz und Obervellach ist in Brunnen eine erhöhte Urankonzentration festgestellt worden. Die Grenzwerte wurden dabei überschritten. Kinder bis zu zwei Jahren sollten das Wasser nicht trinken.

Untersuchungen der Landesgeologie ergaben, dass im Zentralgneis der Hohen Tauern ein hohes natürliches Vorkommen von uranhaltigem Gestein gegeben ist. Aufgrund dieser Wasseranalysen führte das Land Kärnten im Sommer 2016 an 63 ausgewählten Messstellen Trinkwasserproben durch. Diese wurden im Umweltlabor ausgewertet. Wie die Bezirkshauptmannschaft Spittal/Drau am Mittwoch bekanntgab, wurde bei den Messungen in den Gemeinden Flattach, Mallnitz und Obervellach eine Überschreitung des Urankonzentrationsgrenzwertes festgestellt.

Grenzwerte an 15 Messstellen überschritten

Bei 15 Messstellen wurde der österreichische Parameterwert von 15 Mikrogramm pro Liter gering überschritten. Es wurden Urankonzentrationen in der Höhe von 16 bis 18 Mikrogramm pro Liter festgestellt. Zusätzlich liegen sechs Einzelwasserversorgungsanlagen über dem Richtwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 30 Mikrogramm pro Liter.

Uran

Uran ist ein in den Gesteinen der Erdkruste natürlich vorkommendes Metall, welches durch einsickerndes Wasser vom Fels gelöst wird und im Trinkwasser vorkommen kann. Vergleichbare Uranvorkommen gibt es in den Bundesländern Tirol und Niederösterreich.

Laut Bezirkshauptmann Klaus Brandner seien alle betroffenen Gemeinden, Genossenschaften und privaten Wasserversorger informiert worden.

Keine akute Gefahr

Laut einer Stellungnahme der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sei die Urankonzentration im Wasser für Erwachsene nicht akut gesundheitsgefährdend. Auch das deutsche Umweltbundesamt hält einen Wert von 30 Mikrogramm pro Liter zumindest für einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren als gesundheitlich unbedenklich. Es werde jedoch empfohlen, bei Überschreitung des Grenzwertes das Wasser vorsorglich nicht für die Nahrungszubereitung für Kleinkinder bis zu zwei Jahren zu verwenden.

Weitere Messungen veranlasst

Die AGES empfiehlt wiederholte Messungen in zeitlich regelmäßigen Abständen. Laut Bezirkshauptmann wurden diese veranlasst. Für Fragen stehen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes der Bezirkshauptmannschaft Spittal/Drau unter der Telefonnummer 050/536 62234 zur Verfügung.

Am Samstag, dem 15. Oktober, werden in allen drei Gemeinden in den jeweiligen Gemeindeämtern von Landessanitätsdirektorin Elisabeth Oberleitner und dem Landesstrahlenschutzbeauftragten, Rudolf Weissitsch, Sprechtage abgehalten werden. Sie finden in Mallnitz von 8.00 bis 11.00 Uhr, in Obervellach von 12.00 bis 15.00 Uhr und in Flattach von 16.00 bis 19.00 Uhr statt, wie das Land Kärnten mitteilte.

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