Herbstsaison verlängern - aber wie?

Seit Jahren stellt sich im Tourismus die Frage, wie die Saison verlängert werden kann. Für viele Betriebe zahlt sich ein Offenhalten schlichtweg nicht aus. Dort wo investiert wird, entwickeln sich aber auch erfolgreiche Ganzjahresbetriebe.

Zumindest was das Wetter betrifft, müssten die Kärntner Touristiker diesen Herbst wunschlos glücklich sein. Seit Wochen herrschen milde Temperaturen bei oft strahlendem Sonnenschein. Gerade rund um die Seen wird es aber ab Mitte September immer ruhiger.

Nicht gerüstet für die kalte Jahreszeit

Selbst wenn das Wetter schön ist kommen Touristen nur dorthin, wo ein Angebot vorhanden ist. Viele Betriebe am See sind für die kalte Jahreszeit gar nicht gerüstet und sperren am Ende des Sommers zu. Da müsse sich noch viel tun, so der Chef der Kärnten Werbung, Christian Kresse: „Betriebe wie in ganz Europa, die saisonal an Seen ausgerichtet sind, müssen den Sprung von einer reinen Badedestination zu einer Natur-Aktiv-Destination schaffen. Das bedingt Investitionen in Infrastruktur, Rad- und Wanderwege und anderes. Aber auch intelligente Modelle wie die Belebung der Adventzeit“.

Adventzeit als Chance zur Saisonverlängerung

Stichwort Velden und Advent: Das Hotel Hubertushof in Velden - im Sommer stets sehr gut ausgelastet - hält mittlerweile in den Wochen des Adventmarktes wenigstens das Restaurant offen. Die Umstellung auf einen Ganzjahres-Hotelbetrieb wurde zwar durchgerechnet aber wieder verworfen, so Robert Kenny, Betreiber des Hubertushof: "Für uns ist eine Saisonverlängerung ein großes Thema, ein Ganzjahresbetrieb nicht. Wir haben Erfahrungen gesammelt und uns das durchgerechnet und sehen betriebswirtschaftlich eigentlich keine Möglichkeit, die Hubertushof-Qualität, so wie wir das wünschen, ganzjährig anzubieten.“

Investition in Badehaus rentierte sich

Die Investition von vier Millionen Euro in ein Badehaus hat dem Hotel Werzer in Pörtschach im Jahr 2013 die Umstellung zu einem Ganzjahresbetrieb ermöglicht. Jetzt kann man ein breites Angebot bieten, so Hotelleiterin Heidi Schaller: „Wir haben eine schöne Kombination aus Seminar-, Reisegruppen und Privatkunden. Für uns war wichtig, dass das Badehaus auch den Kärntnern zur Verfügung steht. Es wird sehr gut genutzt, auch als Hochzeitsdestination.“

Nur mit einem vielfältigen Angebot überlebt ein Betrieb in einem typischen Sommtertourismusort auch in der kalten Jahreszeit. Im Idealfall können nicht nur Touristen sondern auch Einheimische angelockt werden.

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