Afritz: Zwölf Mio. Euro für Schutzbauten

Nach den schweren Muren wird in Afritz noch im Herbst mit dem Bau einer Wildbach- und Lawinenverbauung begonnen. Das sicherte Minister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Donnerstag nach einem Besuch zu. zwölf Mio. Euro werden investiert.

Ende August und Anfang September wurde der Ortsteil Kraa schwer von Muren getroffen, die Häuser mussten zwei Mal evakuiert werden. Mit den Muren wurden mehr als 70.000 Kubikmeter Schlamm und Geröll ins Siedlungsgebiet befördert, zahlreiche Gebäude wurden beschädigt.

Seit Tagen befestigt die Wildbach- und Lawinenverbauung die Bäche im ortsnahen Bereich, mit Bagger werden Steinschlichtungen vorgenommen. Dutzende Lkws bringen nach wie vor Geröll auf die Deponie. Nach den Sofortmaßnahmen soll mit der Umsetzung der Schutzbauten noch heuer begonnen werden. Am Donnerstag besichtigte Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) die Unwetterschäden und sagte die Finanzierung für die Wildbach-Verbauung zu.

Afritz vor nächstem Unwetter

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70.000 Kubikmeter Schlamm und Geröll wurden durch die Muren in das Siedlungsgebiet geschwemmt

Unterlauf wird reguliert

Das „Projekt Tronitzerbach“ wurde von den Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung ausgearbeitet. Die Umsetzung wird zwölf Millionen Euro kosten, 62 Prozent davon trägt das Ministerium, den Rest steuern Land, Gemeinde und Straßenerhalter bei. Normalerweise trage der Bund maximal 60 Prozent bei, in diesem Fall habe man eine Ausnahme gemacht, sagte Rupprechter. Bereits im Herbst wird mit dem Bau begonnen. Der Unterlauf des Baches wird reguliert, um auch bei Hochwasser einen problemlosen Abfluss zu regulieren, Geschiebesperren sollen künftig vor Erosion und Murenabgängen schützen.

Afritz Wildbach Verbauung Finanzierung Muren

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Jetzt müssen noch wasserrechtliche Details geklärt werden, dann kann die Umsetzung beginnen. Die Geschiebesperren sollen bis Anfang 2017 fertig sein, die Regulierung des Unterlaufs wird laut Bürgermeister Maximilian Linder (FPÖ) zwei bis zweieinhalb Jahre dauern. Danach werde es eine Evaluierung geben und man werde schauen, was noch notwendig ist.

Unwetter Afritz Evakuierung

Libert Pekoll FF Afritz

„Der Einsatz und die Zusammenarbeit der Helfer und die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung war vorbildlich. Mit vereinten Kräften konnten die schlimmsten Folgen dieser Katastrophe bewältigt werden“, sagte der Minister bei seinem Lokalaugenschein. Jetzt gelte es, weitere Naturkatastrophen durch die Schutzbauten zu verhindern.

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