ÖBB-Eurocity: Radfahrer nicht befördert

Zwei Bahnkunden haben in Klagenfurt nicht in den Eurocity-Zug steigen dürfen, obwohl sie Tickets für sich und ihre Fahrräder gekauft haben. Der Schaffner forderte eine Reservierung für die Räder ein.

Die von den ÖBB in der Werbung selbst gerühmte Kundenfreundlichkeit kann in der Realität auch anders aussehen. Am Sonntag wollte ein Paar aus Oberkärnten mit dem Fahrrad nach Villach fahren. Die beiden kauften am Schalter Tickets für sich und ihre Räder. In Villach wollten die beiden wieder aussteigen, doch dazu kam es erst gar nicht. Bevor sie in den Zug mit Abfahrt um 10.27 Uhr einsteigen konnten, verweigerte ihnen der Schaffner den Zutritt. Er wies die Bahnkunden darauf hin, dass sie für ihre Fahrräder im Eurocity-Zug eine Reservierung benötigen würden. Die beiden Oberkärntner argumentierten, dass am Schalter in der Bahnhofshalle nicht ersichtlich gewesen sei, dass so etwas notwendig sei. Sie zeigten sich bereit, den Aufpreis für die Reservierung nachträglich zu zahlen. Das jedoch ließ der Schaffner nicht zu.

„Noch nie zuvor so unfreundlich behandelt“

Die Bahnkundin sagte im ORF-Interview am Montagvormittag, sie und ihr Freund seien noch nie so unfreundlich behandelt worden. „Wir haben nicht gewusst, dass eine Reservierung erforderlich ist und hätten diese auch nachgekauft. Das war aber nicht möglich, obwohl wir gesehen haben, dass noch Platz für die Fahrräder gewesen wäre. Der Schaffner ist sehr unhöflich gewesen. Ich habe ihn nach seinem Namen gefragt und er sagte nur, sein Name ist Datenschutz. Er hat uns gar nicht ernst genommen.“

Dass ein Schaffner auf Nachfrage seinen Namen nicht nennt, sei alles andere als kundenfreundlich, sagte Richard Huber, von Fahrgast Kärnten. In Fernreisezügen komme es immer wieder zu Problemen, weil der Platz für Fahrräder begrenzt sei, sagte Huber.

ÖBB: S-Bahn für Fahrradtouristen besser

ÖBB-Pressesprecher Christoph Posch ging auf den Vorfall nicht ein. Er sagte aber, dass man als Kunde mit dem Fahrrad besser mit der S-Bahn als mit dem Eurocity-Zug fahren sollte. Posch: „Die Kärntner Nahverkehrszüge bieten ausreichende Beförderungsmöglichkeiten für Fahrradtouristen an. Auch da sind im Vorfeld Tickets zu lösen. Die Reservierung war in dem aktuellen Fall nicht gegeben. Über den Wortwechsel kann ich keine Auskunft geben. Wir konnten den Mitarbeiter dazu noch nicht befragen.“ De Frage, ob ein Schaffner nicht auch seinen Namen bekannt geben müsse, konnte Posch nicht beantworten.