Feuer in den Alpen brennen wieder

Am Samstagabend brennen in den Alpen von Frankreich bis Österreich wieder die Mahnfeuer der Naturschützer, heuer zum Thema „Kultur“. Zum 22. Mal auch auf dem Dobratsch und elf anderen Bergen in Kärnten.

Die Kärntner „Feuermacher“ gehören zu den aktivsten in Österreich. Zu einem zentralen Feuer wird wieder das am Dobratsch bei Villach am Samstag ab 20.00 Uhr. Aber auch die Gail- und Drautaler sind, ausgehend von der Zollnerseehütte am Karnischen Höhenweg, in den Gailtaler Alpen am Spitzegel und im Jaukenmassiv zum „Zündeln“ bereit.

Alpenfeuer Dobratsch

ORF/Petra Haas

Auf dem Dobratsch sind die meisten Kinder mit dabei

Auf dem Dobratsch brennt das Feuer in den Alpen zum 22. Mal. Da der Feuerplatz mit dem Pkw gut erreichbar ist (letzter Parkplatz der Alpenstraße), kommen auch immer viele Familien mit Kindern, die das Feuer entzünden dürfen. Insgesamt brennen zwölf Feuer in Kärnten vom Drau- bis zum Gailtal, in den Nockbergen oder im Mölltal. Jedes Feuer habe zum offiziellen Thema auch eine eigene, regionale Botschaft, so Initiator Gerhard Leeb.

Migrationsraum Alpen

Villach war die erste „Alpenstadt des Jahres“ und der Dobratsch ist inzwischen einer der erfolgreichsten Naturparks Österreichs. Leeb sagte, es gehe darum, auf Probleme aufmerksam zu machen, aber auch mit Gleichgesinnten einen schönen Abend am Berg zu verbringen. Das Motto heuer laute heuer laut Commission Internationale pour la Protection des Alpes (Kommission für den Schutz der Alpen, CIPRA) „Kultur“, so Leeb. Es gebe in den Alpen viele Sprachen, dazu noch Dialekte und Minderheitensprachen, das sei ein riesiger Kulturraum.

Leeb wolle in Zeiten von Flüchtlingsbewegung auch darauf aufmerksam machen, dass die Alpen immer ein Migrationsraum waren. Über die Jahrhunderte zwangen Hungerkatastrophen, Kriege und Armut die Menschen in den Berggebieten zwischen Nizza und Wien immer wieder zur Flucht, so Leeb.

Verlust von Boden

Es gebe aber noch ein Thema heuer, das von Sepp Götz ausgehe, nämlich die Landversiegelung, den Verlust von Böden in Kärnten. Es verschwinden freie Zugänge zu den Kärntner Seen ebenso wie landwirtschaftlich genutzte Flächen, so Götz in einer Aussendung. Eine positive Ausnahme sei dabei der Villacher Stadtteil Heiligengeist. Hier werde Bauland rückgewidmet und die Voll- und Nebenerwerbsbauern bewirtschaften die Böden nachhaltig für die nachfolgenden Generationen.“

Eine Teilnahme an der Aktion „Feuer in den Alpen“ mit einem eigenen Feuer ist in Kärnten nur mehr melde-, nicht aber genehmigungspflichtig, denn es gilt als Traditionsfeuer. Einzige Ausnahme ist ein behördliches Feuerverbot auf Grund von Trockenheit.

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