Hochsaison für Rettungshubschrauber

Die Kärntner Rettungshubschrauber von ÖAMTC und Rotem Kreuz sind derzeit mehrmals täglich im Einsatz, rund 2.000 Einsätze werden im Jahr geflogen. Die Kostenfrage ist nach zähen Verhandlungen geregelt, das Land sprang ein.

Für die Hubschrauber von ÖAMTC und der Flugrettungsgesellschaft des Roten Kreuzes, der ARA, herrscht im Sommer Hochsaison. Die Rettungshubschrauber des ÖAMTC fliegen in Kärnten rund 1.200 Einsätze im Jahr, heuer waren es bislang schon 760 Einsätze. „Drei bis vier Mal am Tag sind wir derzeit in der Luft“, sagt Michael Umschaden, Leiter des ÖAMTC-Stützpunktes C11. Knapp 600 Einsätze hat auch die Crew des Rettungshubschraubers RK1 in Fresach heuer schon hinter sich. Mit der eingebauten Seilwinde sei man auch für alpine Einsätze gut ausgerüstet, sagt Stützpunktleiter Jürgen Würz.

Selbst nach 6.500 Stunden als Pilot braucht Jürgen Würz täglich volle Konzentration. Schon im Morgengrauen wird die Maschine nochmals druchgecheckt. Auch für den Seilwinden-Operator Franz Fantic, der seit 15 Jahren mit dabei ist, ist noch immer nichts Routine, und das dürfe es auch nicht werden, sagt er. Bis zu zehn Einsätze am Tag absolviert die Crew, ohne zu wissen, was sie genau an der Unfallstelle erwartet.

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Rettungshubschrauber RK1

Sicherheit für Patienten nach Neuausschreibung

Der Rettungsbetrieb per Hubschrauber läuft in Kärnten derzeit reibungslos, das war allerdings nicht immer so. 2011 wurden die Verträge mit dem Bund gekündigt, vier Jahre gab es in der Folge einen vertragslosen Zustand. Die Rettungshubschrauber flogen zwar weiter, doch die Kosten waren zu hoch, um ausgeglichen bilanzieren zu können. 2014 erfolgte dann nach Drohungen, den Flugbetrieb einzustellen, die Neuausschreibung des Flugbetriebes in Kärnten.

Europaweit wurden Anbieter eingeladen, doch es blieb alles beim Alten, ÖAMTC- und ARA-Flugrettung bekamen den Zuschlag für fünf Jahre - mehr dazu in Flugrettung in Kärnten gesichert. Nun gebe es Sicherheit für Patienten und Flugbetreiber, sagt die Kärntner Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Land zahlt 1,4 Millionen Euro im Jahr

1,4 Millionen Euro kostet der Flugbetrieb nun das Land. Das seien Mehrkosten von jährlich 600.000 Euro, so Gesundheitsreferentin Prettner. Im nächsten Jahr könnten die Kosten um 100.000 Euro sinken, da die Beiträge der Sozialversicherung angehoben werden.

Nach der Neuausschreibung der Flugrettung sind die Kosten für die Einsätze nun gedeckt, „darüber sind wir sehr glücklich“, sagt Pilot Jürgen Würz. Durch die Kooperation mit dem ÖAMTC habe man in Kärnten „eine stabile und zuverlässige“ Flugrettung etabliert. „Wir sind froh, dass wir als Kärntner Piloten weiter in Kärnten eingesetzt werden können“, sagt auch Michael Umschaden vom ÖAMTC.

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ÖAMTC-Stützpunkt Klagenfurt

Für Unmut bei den Notärzten im Team sorgen die neuen Arbeitszeit-Regelungen in den Krankenhäusern. Je nach dem, in welchem Krankenhaus sie beschäftigt sind, werden ihre Stunden bei den Hubschrauberstützpunkten als Dienst- oder Freizeit verbucht.

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