Probleme bei Transport Übergewichtiger

Der Fall des Mannes, der am Wochenende nach einem Badeunfall wegen seines Übergewichts nicht mit dem Rettungshubschrauber transportiert werden konnte, hat gezeigt, dass es kaum Ausrüstung für diese Fälle gibt.

Fast eine dreiviertel Stunde dauerte die Bergung des rund 150 Kilogramm schweren Patienten durch Badegäste, Wasserrettung und Flugrettungsteam nachdem er beim Schwimmen keine Luft mehr bekam - mehr dazu in Patient zu schwer für Rettungsflug.

Der Mann ist nicht nur schwer, sondern auch groß, so ÖAMTC-Pressesprecher Ralf Schüller. Ein Grund dafür, dass der Transport nicht möglich war, sei, dass es typisiertes Equipment im Helikopter gebe, die Trage sei nur bis 120 Kilogramm zugelassen. Für einen Hubschrauber gebe es auch ein höchstzugelassenes Gesamtgewicht, so Schüller. Der Patient sei schließlich zusammen mit dem Flugnotarzt ins Krankenhaus gefahren worden.

Alutragen nur bis 170 Kilo zugelassen

Aber auch beim Transport auf der Straße mit herkömmlichen Rettungsautos bringen stark übergewichtige Patienten die Rettungskräfte und die Ausrüstung an ihre Grenzen, sagte Landesrettungskommandant Georg Tazoll. Die Tragen seien auf rund 250 Kilo ausgerichtet, darüber gehe es nicht mehr. Die Tragesessel sind auf bis 150 Kilogramm ausgerichtet. Die Alutragen können mit 170 Kilo belastet werden, da fangen schon die Probleme an, so Tazoll.

Intensiv Notarztwagen ITW

ORF

Der Intensivnotarztwagen der KABEG

Spezieller Notarztwagen verfügbar

In besonderen Fällen kann das Rote Kreuz auf einen Intensivtransportwagen zurückgreifen, den die Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) vor einigen Jahren anschaffte. Damit können auch Patienten transportiert werden, die mehr als 300 Kilogramm wiegen. Wenn man vorher wisse, dass ein Patient schwerer als 200 Kilo ist, fordere man das Fahrzeug an und gleichzeitig kommt ein zweites Rettungsfahrzeug, weil zwei Sanitäter ja das Gewicht nicht tragen können.

Auch Pflegekräfte und Ausstattung in den Spitälern sind nicht auf so schwere Patienten eingerichtet. Für diese Gruppe von Patienten müssen speziell verstärkte Betten oder Rollstühle und zum Teil eigene Untersuchungsgeräte angeschafft werden.