Nachwuchssorgen bei Kärntner Fleischern

Nach dem Fleischersterben in den 80er Jahren hat die Branche jetzt Nachwuchssorgen. Nur wenige Jugendliche wollen den Beruf erlernen. Derzeit gibt es in Kärnten 28 Fleischerlehrlinge.

Vor 30 Jahren gab es in Kärnten noch 100 gewerbliche Fleischerbetriebe. Mit dem Aufkommen der Supermarktketten ging die Zahl der Fleischer auf 35 zurück. Jetzt könnte erneut ein Fleischersterben drohen - diesmal aus einem anderen Grund: Denn die Branche hat Nachwuchssorgen. Derzeit erlernen in Kärnten nur 26 Burschen und zwei Mädchen den Beruf. Auch bei den am Dienstag in Klagenfurt stattfindenden „Bundeslehrlingswettbewerb der Fleischer“ traten beim Fleischerbewerb nur 13 Lehrlinge an, darunter befanden sich zwei Kärntner.

Schwache Jahrgänge

Der Innungsmeister der Kärntner Fleischer, Raimund Plautz, kann sich das nur so erklären: „Das Problem ist, dass uns die Schulen sehr stark die relativ schwachen Jahrgänge abziehen.“ Überhaupt würden die Jungen eher in eine mittlere Schule gehen als ein Handwerk zu lernen, so Plautz. Dabei sei Fleischer ein schöner Beruf, bei dem man auch sehr kreativ arbeiten könne.

Seit Jahren gute Umsätze

Die bestehenden Kärntner Betriebe können seit Jahren gute Umsätze erzielen, sagt der Innungsmeister. Die Situation der Kärntner Fleischer sei seit zehn Jahren relativ stabil. „Die Betriebe halten sich recht gut, weil sie Nischen gefunden haben, wo sie sich positioniert haben.“ Viele Fleischereien hätten innovative Ideen entwickelt, so Plautz. „Manche haben sich auf Catering, auf Plattenservice spezialisiert, manche haben eine Gastronomie dabei, manche haben einen Vorverkauf, die Wege, wie man zu den Kunden kommt, ist regional ganz unterschiedlich.“

Fleischhauerei Klagenfurt

ORF

Die Kärntner Fleischer plagen Nachwuchssorgen