Knappenberger kämpfen gegen Handymast

In Knappenberg hat am Sonntag eine Informationsveranstaltung zu einem geplanten Handymast stattgefunden. Eine Bürgerinitiative will den Mast in der Nähe von Wohnhäusern und der Musikakademie verhindern und einen anderen Standort finden.

Bei der Informationsveranstaltung wurde laut dem Sprecher der Initiative, Ernst Schrottenbacher, ein Verein gegründet, man sucht nach einem alternativen Standort.

Handymast Knappenberg Infoveranstaltung

Privat

Die Gemeindepolitik sei sich laut Schrottenbacher quer durch die Parteien einig, dass der geplante Standort direkt neben der Carinthischen Musikakademie (die gesamte Technik für den Sendemast würde im Dachboden des Gebäudes untergebracht) und nur rund 150 Meter neben der Tibetischen Akademie unglücklich gewählt sei.

Handymast Knappenberg Infoveranstaltung

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Die Gemeinde habe zugesagt, mit A1 und dem Land Kontakt aufzunehmen, um eine Alternative zu finden. Die Zeit dränge, so Schrottenbacher, denn es müsse von der Gemeinde eine Bauverhandlung ausgeschrieben werden. Diese solle ausgesetzt werden, das muss aber das Land genehmigen. Das Stück Land, auf dem der Mast gebaut werden soll, gehöre dem Land.

Keine Grenzwerte

Schrottenbacher hatte sich an die Sanitätsdirektion des Landes gewandt, die ihm antwortete, es gebe keine Grenzwerte für die Stärke der Strahlung von Sendemasten, weder im Telekommunikations- noch im Immissionsschutzgesetz. Es gebe eine EU-Empfehlung mit Richtwerten, dies würden laut dem Schreiben der Sanitätsdirektion aber nicht kontrolliert. Diese Richtwerte betragen 4.500 mW/Quadratmeter bei der GSM-Mobilfunkfrequenz von 900 MHz, 9.000 mW/Quadratmeter bei 1.800 MHz und 10.000 mW/Quadratmeter beim UMTS, so das Schreiben weiter.

Bürger sollen Häuser „abschirmen“

„Inwieweit die Einhaltung der Richtwerte allerdings einen ausreichenden Schutz vor allfälligen gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Anrainer gewährleistet, ist derzeit noch nicht ausreichend geklärt.“ Die Sanitätsdirektion rät den Bürger, ihre Häuser „abzuschirmen“: „Entsprechend dem heutigen Wissensstand sollten in Innenräumen keine unüblich hohen Werte (über 1 mW/Quadratmeter) auftreten. Liegen die Messwerte darüber, kann man dzt. nur versuchen, den Betreiber im Kulanzweg um eine emissionsmindernde Veränderung der Anlage zu ersuchen, oder selbst Abschirmmaßnahmen ergreifen.“

„Mit A1 bereits gesprochen“

Der Hüttenberger Bürgermeister Josef Ofner (FPÖ) sagte gegenüber kaernten.ORF.at, man habe von dem Projekt erst letztes Jahr erfahren, damals sollte der Mast direkt auf dem Dach der Musikakademie errichtet werden. Die Ortsbildpflegekommission konnte dies verhindern und habe schon damals einen alternativen Standort vorgeschlagen. Man habe auch schon Kontakt mit A1 aufgenommen, dort zeigte man sich grundsätzlich gesprächsbereit, sollte eine Anlage auf einem der vorgeschlagenen Alternativstandorten technisch umsetzbar sein.

Man hofft nun noch auf Hilfe vom Land, was die bevorstehende Frist für die nächste Bauverhandlung betrifft. Man sei sich in der Gemeinde einig, dass man keine Mast mitten im Siedlungsgebiet wolle, die bereits bestehenden Masten im Ort seien ja auch auf unbewohntem Gebiet errichtet worden.