Klagenfurter Schulbus droht Aus

Weil ein Klagenfurter Schulbus eingestellt werden soll, sind Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt. Die Stadt verweist auf ein Verkehrssicherheitsprojekt und Öffis als Alternative. Weitere Verhandlungen sind geplant.

Sollte der Schulbus tatsälich eingestellt werden, müssten viele der Schüler einen gefährlichen Fußmarsch zum Hort in Kauf nehmen. Insgesamt sind etwa 40 Kinder der West- und der Benediktinerschule betroffen.

Bisher wurden sie mit einem Bus zum Hort in die Feldkirchnerstraße gebracht. Der Fußweg von der Westschule dauert knapp neun Minuten, von der Benediktinerschule geht man knapp zwölf Minuten oder einen Kilometer bis zum Hort.

Elternvertreter: Kinder schützen statt sparen

Dass der Schulbus gestrichen werden soll, wollen sich die Elternvertreter wie Nina Enzi nicht gefallen lassen. Sie verlangen von der Stadt, dass woanders gespart werde: „Warum muss man bei den Kleinsten in der Gesellschaft den Sparstift ansetzen? Das sind Kinder, die unseres Schutzes bedürfen.“

Vor allem für Schüler der Benediktinerschule sei der Weg bis zum Hort, der über den Heiligengeistplatz und dann den Ring führe, zu gefährlich, so Enzi.

Stadt: Kinder trainieren Schulweg

Von der Stadt hieß es, der Bus zum Hort werde im Herbst eingestellt. Seit einem Jahr würden Vorbereitungen getroffen, um die Kinder fit für den Weg zum Hort zu machen.

Die zuständige Referentin, Ruth Feistritzer (SPÖ), verwies auf ein preisgekröntes Schulwegprojekt, sowie Sicherheitsworkshops mit Polizei und Rettung. Außerdem werde der Weg zu Hort und Schule mit den Kindern seit geraumer Zeit trainiert, so Feistritzer: „Ein Teil der Kinder geht den Weg schon zu Fuß, der andere Teil ist ihn seit Februar jede Woche mit den Hortpädagoginnen gegangen.“

Eltern bieten höheren Selbstbehalt an

Den besorgten Eltern reicht das Training nicht. Damit der Bus für die Erst- und Zweitklässler erhalten bleibt, wäre man auch bereit, mehr Selbstbehalt zu leisten, heißt es. Bis jetzt bezahlten sie hundert Euro pro Jahr.

Die zuständige Stadträtin verweist auch auf den öffentlichen Verkehr. Bis zum Heiligengeistplatz seien es für die Kinder der Benediktinerschule nur 200 Meter zu Fuß. Von dort aus fahre alle zehn bis 15 Minuten ein Bus.

Weitere Gespräche am Mittwoch

Für die Eltern ist diese Lösung trotzdem unzumutbar. Sie hoffen auf ein Einlenken bei der Verhandlungsrunde mit Vertretern der Stadt, die am Mittwoch stattfinden soll. Einen ersten Anlauf, den Bus zwischen Schule und Hort zu streichen, gab es von der Stadt bereits 2013. Die Ersparnis betrug 25.000 Euro im Jahr.