60 bis 100 Prozent der Obstkulturen zerstört

60 bis 100 Prozent der Kärntner Obstkulturen wurden laut Landwirtschaftskammer durch Schnee und Frost zerstört. Die Aufräumarbeiten in den Wäldern nach den Schneeschäden werden Monate brauchen.

Zuerst Frost, dann Schnee, beides setzte der Landwirtschaft stark zu. Laut Schätzungen der Landwirtschaftskammer wurden 60 bis 100 Prozent der Obstkulturen in den vergangenen Tagen zerstört. Laufend treffen Schadensmeldungen der betroffenen Obstbauern ein, sagte der Pflanzenbauexperte der Landwirtschaftskammer, Markus Tschischej.

„Auch bei Kirschen und Nüssen leistete der Frost ganze Arbeit“, so Tschischej. Starke Schäden gebe es auch bei den Gemüsekulturen. Für die Ackerkulturen beginnen erst kommende Woche die Schadensbegutachtungen. Die betroffenen Bauern würden jedenfalls dringend Hilfe aus dem Katastrophenfonds brauchen, so Tschischej.

Hohe Schäden in den Wäldern

In den Wäldern seien vor allem die Laubbäume stark in Mittelleidenschaft gezogen worden, sagte Christian Matitz von der Landesforstdirektion. Die Aufräumarbeiten würden bis zu einem Jahr dauern, auf Forststraßen und Wanderwegen müssen umgestürzte Bäume und herabgebrochene Äste weggeräumt werden. Und das, obwohl in vielen Wäldern kaum die Hagelschäden vom letzten Juli beseitigt wurden.

70 bis 80 Prozent der Laubbäume seien in Unterkärnten beschädigt worden, sagte Bezirksforstinspektor Bernard Pokorny – mehr dazu in Bauern bangen um ihre Ernte. Klar ist jetzt schon, dass sich der Ausfall bei den Laubbäumen nachhaltig negativ auf die Waldgesundheit auswirkt. Mischwälder seien nämlich gegenüber Schädlingen resistenter als ein reiner Nadelwald.

Hagelversicherung: 200 Millionen Euro Schaden

Die Österreichische Hagelversicherung schätzte die Schäden am Freitag österreichweit auf 200 Millionen Euro, am schwersten betroffen sind die Steiermark, Kärnten, das Burgenland und Niederösterreich. „Innerhalb der letzten 72 Stunden sind mehr als 1.400 Schadensmeldungen Hagelversicherung eingegangen“, sagte Vorstandschef Kurt Weinberger.

Auf einer Fläche von mehr als 50.000 Hektar - das entspricht etwa der Ackerfläche Kärntens - seien Wein-, Obst- und Ackerkulturen massiv geschädigt worden. Insbesondere im Wein- und Obstbau kann das exakte Schadensausmaß laut Hagelversicherung aber erst in einigen Wochen definitiv festgestellt werden.

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