Mehr Hilfe für Brennpunktschulen gefordert

Jugendliche Flüchtlinge unterliegen der Schulpflicht, das bedeutet für den Landesschulrat und betroffene Schulen neue Herausforderungen. So genannte Brennpunktschulen sollen nach dem Wunsch des Landesschulrats mehr Hilfe bekommen.

Eine der Schulen, die mit mehreren Herausforderungen kämpfen muss, ist die Neue Mittelschule Gegendtal in Treffen am Ossiacher See. Sie wird besucht von Kindern aus zwei Kinderheimen, viele davon aus schwierigem sozialen Umfeld. Dazu kommen die Kinder mit besonderen Bedürfnissen aus der im Vorjahr geschlossenen Sonderschule. Und seit einiger Zeit junge Asylwerber, die in einem Heim für unbegleitete Minderjährige in Treffen untergebracht sind.

Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger spricht sich für eine bedarfsorientierte Zuweisung von Förder- und Geldmitteln an Schulen mit solchen Herausforderungen aus.

„Ressourcen schon im Vorfeld bereitstellen“

Man könnte am Beispiel NMS Treffen versuchen, die künftige Ressourcenzuteilung auf eine andere Basis zu stellen, dass man bereits im Vorfeld, am Beginn des Schuljahres dieser Schule mehr Sozialarbeiter oder Förderstunden gewährt, so Altersberger. Denn das soziale Umfeld sei ja bekannt, man wusste auch, dass jugendliche Asylwerber nach Treffen kommen. Doch bisher ist es nur dann möglich, zusätzliche Ressourcen zu beantragen, wenn etwas passiert.

„Fliegende“ Beratungsteams

Der Landesschulrat möchte nun zwei interkulturelle Teams schaffen, die ungebunden und vorbeugend an jene Schulen kommen, die Hilfe brauchen. Ein Dreierteam bestehe aus einem Schulpsychologen, einem Sozialpsychologen und einem Mitglied mit Migrationshintergrund und Sprachkenntnissen. Die Schulen sagen immer, sie haben zu wenig Unterstützung, damit hätten sie recht, so Altersberger. Ab dem kommenden Schuljahr sollen diese „Mobilen interkulturellen Teams“ einsatzbereit sein. Die Finanzierung sei laut Altersberger aber noch offen.

NMS Gegendtal: Mehr Unterstützung willkommen

Der Direktor der der NMS Gegendtal, Andreas Rauchenberger, sagte, sieben bis acht Flüchtlingskinder könne die Schule ohne zusätzliches Personal bewältigen. Werden es mehr, brauche man dementsprechende Unterstützung. Es gebe an der Schule einen Schulsozialpädagogen, eine Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache, außerdem eine Time-Out-Klasse und eine Kleinklasse für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Dennoch würde man durchaus noch mehr Unterstützung brauchen können, so Rauchenberger. Er betonte, dass die Schüleranmeldungszahlen gleich geblieben seien; es gebe auch einige Kinder, die lieber an die NMS als ins Gymnasium nach Villach gehen.

Lehrgang für Flüchtlingskinder

Das Land Kärnten bietet im Rahmen des Projekts „Übergangsstufe an Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen für Flüchtlinge“ asylwerbenden Jugendlichen ohne Deutschkenntnisse die Chance, nach dem Lehrgang eine berufsbildende höhere Schule zu besuchen oder eine zusätzliche Lehre zu machen. Die Jugendlichen bekommen dadurch einen Überblick, was die Berufswelt hier biete, so Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). „Wenn die Menschen hier sind, haben sie ein Recht auf Integration“, so Kaiser.

Altersberger sagte, Schulen hätten einen gesellschaftlichen Auftrag, die Ausbildung sei ein Schlüssel für die Zukunft. Der Lehrgang sei für Jugendliche zwischen 15 und 18 gedacht, die Englischkenntnisse und eine Art Pflichtschulabschluss haben.

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