Kleiner Unrat, hohe Kosten

Wildes Campieren und das illegale Entsorgen von Müll nehmen immer mehr überhand. Hohe Kosten für das Land verursacht vor allem weggeworfener kleiner Unrat wie Zigarettenstummel oder Fastfood-Verpackungen, so die Bergwacht.

Die Kärntner Bergwacht ist in den letzten Jahren vor allem durch das Stellen von Schwammerl-Dieben bekannt geworden. Mittlerweile trägt die intensive Überwachungsarbeit Früchte, Pilzsünder gibt es kaum. Johannes Leitner, der Landesleiter der Kärntner Bergwacht sagt: „Wir haben im letzten Jahr über 4.000 Personen kontrolliert, diese Zahl ist immer gleich geblieben. Wir konnten im letzten Jahr aber nur mehr 400 Kilo an Pilzen beschlagnahmen.“

Immer mehr wilde Camper: Unrat bleibt liegen

Dafür plagen die Organisation, die in etwa die gleichen Rechte wie die Exekutive hat - also zum Beispiel Umweltsünder ermahnen und abstrafen kann - mittlerweile ganz andere Sorgen. Die Anzahl der wilden Camper hat zugenommen - und mit ihnen wilde Müllberge in der Natur. Leitner: „Die Bürger frönen den Freizeitsport, ob es Fischen oder Mountainbiken ist und suchen die Naturnähe. Dabei wird jedoch übersehen, dass Zelten und Campieren nur auf den dafür eingerichteten Campingplätzen erlaubt ist.“

Das Verbot soll vor allem die mit dem wilden Campen einhergehenden Begleiterscheinungen eindämmen, also zur Beruhigung der Natur beitragen und die Ablagerung von Unrat verhindern. "Denn wohin gehen sie auf die Toilette, wenn sie keine haben? Richtig, hinter den nächsten Baum. Der Unrat bleibt liegen.“ Mitgebrachte Plastiksackerl oder Verpackungen werden zurückgelassen. Leitner: „Das ist das Schädliche an diesem Verhalten, das nimmt leider überhand.“

Bürger nehmen Klimawandel ernst, Müll nicht

Ebenfalls im Steigen begriffen ist die Anzahl illegaler Müllentsorgungen. Weggeworfen wird alles - egal wo. Leitner: „Das Land hat große Kosten im Bereich dieser kleinen Unratablagerung.“ Zigaretten würden einfach aus dem Auto geworfen, ebenso Fastfood-Verpackungen oder „Coffee-to-go“-Becher. „Diese liegen in den Städten aber auch auf den Autobahnen und Landesstraßen. Das macht sehr hohe Kosten. Ich bemerke, dass der Bürger sich zwar Gedanken über den Klimawandel und den Wassermangel macht, aber den kleinen Unrat zu wenig ernst nimmt.“

420 Mitglieder halten Vollversammlung ab

Die Kärntner Bergwacht hält am Samstagnachmittag ihre jährliche Vollversammlung ab. Die Organisation hat fast 420 Mitglieder und ist in vielen Bereichen tätig. Überwacht wird unter anderem, ob das Naturschutzgesetz eingehalten wird. Die Bergwacht ist aber auch für die Ortsbildpflege und für den Nationalpark zuständig.